Mit dem Bau der Strecke von
Neuß nach Düren 1869 war die zweite
Eisenbahnverbindung des damaligen Kreises Bergheim geschaffen.
Nach den Rheinischen Bahnhöfen um 1841 der Strecke Köln
- Aachen entstanden in Elsdorf und Bedburg nun die nächsten
Bahnhöfe im Kreisgebiet und wurden zu den wichtigsten
Bahnhöfen im alten Kreis Bergheim hinter Horrem. Erst als
etwa 30 Jahre später die Bergheimer Kreisbahn fuhr, bekam
Bergheim einen höheren Stellenwert.
Karte:
Willem Cremer, Bergheim-Glesch
Elsdorf war durch die wichtige
Postkutschenroute von Köln nach Jülich verkehrsmäßig
erschlossen und sollte durch den Konkurrenzkampf der damaligen
Eisenbahngesellschaften, dem Wunsch des Kreises Bergheim nach
einer eigenen Bahn sowie dem Aufkommen des Rübenanbaus mit
Bedburg zusammen für einige Jahre in den Mittelpunkt des
Eisenbahngeschehens rücken.
Karte:
DB-Strecken und Kreisbahnstrecken im alten Kreis Bergheim der
40er Jahre
Bezüglich des
wirtschaftlichen Aufschwunges im Rheinland ist es wichtig zu
wissen, daß die aufkommende Industrialisierung, die Kohle
und die Zuckerfabriken entlang der Erft und Rur den
Bahngesellschaften, die damals noch privat waren, riesige Gewinne
versprachen.
Gleichzeitig ermöglichte
es die Bahn, daß die im Raume Zülpich, Brühl,
Hürth und Liblar gefundene Kohlevorkommen schnell zu den
Abnehmern gelangte. Der Eisenbahnbau war damals auch bedeutend
für die Fuhrunternehmen. Die Fuhrunternehmen konnten sich
nach der Fertigstellung der Trassen im Zubringerdienst für
den Güterverkehrs betätigen.
Vor dem Kriege erhielt die
Bahn noch einmal einen vorübergehenden Aufschwung. Die
Bergheimer Kreisbahn wurde verstaatlicht und erhielt zwischen
Niederaußem und dem Martinswerk eine Verbindung zur Strecke
Neuß - Rommerskirchen - Niederaußem.
Irgendwelche große
Änderungen in Elsdorf gab es zu dieser Zeit nicht. Auch
nicht, nachdem der Kohleabbau weiter nach Bergheim und Bedburg
vorgedrungen war. Zu erwähnen noch, daß es keine
Verbindung zwischen der Staatsbahn und der Kreisbahn in Elsdorf
gab. Nur innerhalb des Geländes der Zuckerfabrik gab es
Verbindungsgleise.
Der
Elsdorfer Bahnhof in den 60er Jahren - Sammlung H.Schmitz,
Bedburg
- Elsdorf war für die
Kohletransporte unbedeutend. Der Tagebau und die Brikettfabriken
waren im Süden des Kreises. Die Rheinische Braunkohle AG
verfügte über ein eigenes Schienennetz mit Anbindung
der Kraftwerke und Brikettfabriken. Neben dem Rübentransport
war der Kohletransport zu Zuckerfabriken und den Haushalten ein
wichtiger Existenzfaktor der Bahn im Raume Elsdorf. Weitere
Wirtschaftsgüter waren Düngemittel und Landmaschinen.
-
Der Bahnhof Elsdorf zu Beginn der
80er Jahre Slg. Vera Geisen, Horrem
Elsdorf war also in
der Vergangenheit ein Hauptverkehrsknotenpunkt und wurde durch
die Strecke Neuß - Düren und das System der Bergheimer
Kreisbahnen in die Industrialisierung des Rheinlandes sehr gut
eingebunden. Wer im Jahre 2000 durch Elsdorf fährt, findet
nur noch wenige Zeugnisse des Eisenbahngeschehens. Einige
digitale Bilder aus den Jahren 1998 / 1999 runden die
historischen Scans und Texte ab.
Herzlichen Dank an alle
Sammler für die Verfügungstellung ihrer Fotos-, Texte
und Postkartensammlungen. |