Kölnische
Rundschau vom 10. Dezember 1946
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Auch die
letzte Rübe muß heran!
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Die Landespressestelle
Nordrhein-Westfalen gibt bekannt:
Die Zuckerrübenernte
nähert sich dem Ende. Trotz des fehlenden Kunstdüngers ist
die Ernte mittel bis gut anzusprechen. Auf Grund der Vorschätzungen
konnte für die Nordrheinprovinz mit einem Ertrag von 700.000
Tonnen für Westfalen 120.000 Tonnen Zuckerrüben gerechnet
werden. Die Zuckerzuteilung an die notleidende Bevölkerung
würde daraufhin schon erheblich erhöht. Leider muß
jetzt die Feststellung gemacht werden, daß ein großer
Teil der Zuckerrüben nicht den vorgeschriebenen Weg in die
Zuckerfabriken und die zugelassenen Krautfabriken findet, sondern
auf schwarzem Wege zur Branntwein- und Rübenkrautherstellung
verwandt wird. Wenn die Zuckerration aufrechterhalten und der
notleidenden Stadtbevölkerung die erforderlichen
Brotaufstrichmittel zur Verfügung gestellt werden sollen, ist
es unbedingt notwendig, daß auch die letzte Zuckerrübe
zur Ablieferung gelangt. Ein Teil der Rübenanbauer hat seine
Lieferungen bereits als beendet erklärt, obwohl festgestellt
ist, daß sie noch Zuckerrüben auf Höfen liegen bzw.
eingemietet haben, die der ordnungsgemäßen Verarbeitung
entzogen werden sollen. Diese Rübenanbauer werden letztmalig
aufgefordert, ihre noch lagernden Bestände unverzüglich
zur Ablieferung zu bringen, da nach Anweisung des Hauptquartiers
diese Rüben beschlagnahmt und die betreffenden Bauern zur
Verantwortung gezogen werden. Es liegt daher im Interesse eines
jeden, der noch Rüben liegen hat, für sofortige
Ablieferung Sorge zu tragen.
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