Die Ziegelei Mohren

Von Dietmar Kinder, Elsdorf - Heppendorf

Eine Ziegelei hat es früher auch hier in Elsdorf gegeben. Darüber schreibt der Historiker Christoph Hoischen in seinem Buch „Die Gemeinde Elsdorf“ im 2. Band: Vielen jüngeren Elsdorfern ist kaum mehr bekannt, daß auf dem Gelände der heutigen Elisabethschule in Elsdorf, und weiter zu B 55 gelegen, während der ersten Hälfte dieses Jahrhunderts eine Ziegelei gestanden hat. - Gegründet wurde sie im Jahre 1897 von den Herren Weidenfeld und Mohren. Es handelte sich um eine Dampfziegelei mit einem Ringofen, aus dem im Handschlagbetrieb Ziegel gewonnen wurden.

Mitte des ersten Jahrzehnts wurde die Produktion auf Strangpressenbetrieb umgestellt. Typisch für die Gebäudeanordnung der Ziegelei war die Freilufttrocknung in sternförmig um den Ringofen angelegten Trockenschuppen, den sogenannten „Hagen“. Der Betrieb war wegen der Freilufttrocknung auf die Sommerzeit von Ende März bis Ende September beschränkt. In diesen sechs Monaten konnten insgesamt 3,5 Millionen Formlinge von den Arbeitern während der regulären 48 - Stunden - woche produziert werden. Der notwendige Rohstoff wurde als Lößlehm aus einer von der Kommune zur Verfügung gestellten, fünf Morgen großen Grube gewonnen. Der Bagger durfte auf einer Front von 200 Metern bis zu einer Tiefe von ca. 60 Metern Ton gewinnen.

Durch schlechte Geschäftsführung und persönliche Verschuldung des Firmeninhabers, gefolgt von inneren Streitigkeiten, kam es Anfang September 1932 zum wirtschaftlichen Zusammenbruch. Im darauffolgenden Frühjahr eröffnete die Ziegelei schon wieder ihren Betrieb, diesmal als GmbH. Der Betrieb kam dann 1939 praktisch zum Erliegen. Die Ziegelei wurde vom Luftangriff am 29. November 1944 schwer getroffen; ein Augenzeuge berichtete, daß das Gelände unmittelbar danach 38 Bombentrichter aufgewiesen habe. Noch lange nach Kriegsende befanden sich Ofen und Gebäude in einem schlechten Zustand. Erst nach 1948 konnte in der Produktion wieder ein leichter Aufschwung verzeichnet werden. Angesichts mangelnden Rohstoffs war die Ziegelei allerdings keine dauerhafte wirtschaftliche Blüte mehr beschieden. Ein Brandschaden in den sechziger Jahren brachte schließlich das endgültige Aus.

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