Kölnische
Rundschau vom 8. Nov. 1946-
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Die Rübenernte
ist beendet
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In diesen Tagen ist die Rübenernte
abgeschlossen. Das unbeständige Wetter hat eine gewisse Eile
notwendig gemacht. Da die Futterrübe, auch Runkelrübe
genannt, keinen Frost verträgt und die ersten Nachtfröste
erwartet werden, war auch aus diesem Grund eine beschleunigte Ernte,
natürlich unter Wahrung der erforderlichen Kulturmaßnahmen,
geboten. Vor allem mußte darauf Bedacht genommen werden, daß
beim Roden die Rüben nicht verletzt wurden, weil die
beschädigten Wurzeln bei der Lagerung leicht in Fäulnis
übergehen. Das qualitative Ergebnis der Ernte entsprach dem
normalen Durchschnitt. Mengenmäßig war die Ernte recht
unterschiedlich, obwohl auch hier die Landwirte zufrieden sein
können.
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Da die Futterrübe, wie
schon ihr Name sagt, der Viehfütterung dient, wird die Ernte im
Winterlager aufbewahrt. Kleine Mengen werden meistens in Kellern
gelagert. Dabei ist zu beachten, daß das Lagergut kühl
und trocken und vor Frost geschützt liegt. Zur Aufbewahrung
größerer Mengen bedient man sich besser der Erdmieten.
Damit die Rüben sich dort nicht zu leicht erwärmen, sollen
sie nicht höher als 1,25 Meter aufgestapelt werden. Vorteilhaft
ist es, die Rüben direkt mit Erde zu bedecken. Stroh- und
ähnliche Schutzlagen allein haben sich nicht bewährt. Bei
strengem Frost verstärkt man einfach die Erddecke. Eine
Zwischenlage von Stroh hat zur Frostabwehr gute Erfolge gezeigt. Die
Rüben müssen sortenmäßig lagern, da alle
Rübensorten verschiedene Haltbarkeitsgrenzen haben. Größe
und Wassergehalt der Rüben bestimmen wesentlich die
Haltbarkeit. -
Die starke Rindviehhaltung in
kleinbäuerlichen Betrieben ist auf die Futterrübe ganz
besonders angewiesen. Der Anteil des Futterrübenanbaues an der
landwirtschaftlich genutzten Fläche beträgt in der
Rheinprovinz bei Betrieben unter 5 Hektar fast 10 v. H. Der Einfluß
auf die Milchwirtschaft ist unverkennbar groß. Neben den
Runkelrüben werden auch Steckrüben (Kohlrüben) und
Möhren zum Futterrübenbau gerechnet. -
Zur
Gewinnung des Zuckers wird die Zuckerrübe verwendet. Ihr Anbau
ist gerade im Regierungsbezirk Köln sehr ausgedehnt. Die
Anbauflächen haben aber besonders unter den Kriegsfolgen
gelitten. Zudem sind auch viele Zuckerfabriken zerstört. Ein
den Verhältnissen gerecht werdendes Bild von der
Zuckerrübenwirtschaft in unserer Gegend läßt sich
noch nicht aufstellen. Aber da sich die Zuckerindustrie in der
Nord-Rheinprovinz eine beachtliche Stellung in den letzten
Jahrzehnten erobert hatte, muß mit allen Mitteln ihr
Wiederaufbau erstrebt werden. Der Zuckerrübenbau verlangt von
der Landwirtschaft eine intensive Kultur des Bodens, sorgfältige,
tiefe Bearbeitung und kräftige Düngung. Diese Forderungen
haben die technische Entwicklung der Bodenbearbeitung günstig
beeinflußt und zur Steigerung der landwirtschaftlichen
Gesamtproduktion beigetragen. Da die Zuckerrüben vom Erzeuger
direkt den Zuckerfabriken angeliefert werden, ist eine Lagerung beim
Bauer hinfällig.
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