Streckenfotografie vom 21. 7. 2000 und 23.7.2000
Der Untertagebau Etzweiler /
Morschenich
Streckenfotografie vom 21.7.2000
Ausgewählte
Fotos
Der Haltepunkt Etzweiler (ca.
1,5 MB)
Streckenfotografie
vom 23.7.2000
Etzweiler- Ein Dorf wird
geräumt
Ortsfotografie
vom 23.7.2000
Im Zuge der Streckenfotografie der S-Bahn-Strecke Köln - Düren wurde ein Abstecher in die Nähe von Elsdorf gemacht. Zwischen Etzweiler und Morschenich wurde bis etwa 1954 / 56 Braunkohle Untertage abgebaut. Die Förderanlagen waren durch ein etwa 2,5 km langes Stichgleis mit der Strecke Neuß - Düren verbunden. Am Haltepunkte Etzweiler befand sich der Abzweig nach Süden.
Die relativ tief lagernde Braunkohle wurde südlich von Etzweiler im Untertagebetrieb gefördert. Mit ein Grund für die Einstellung des Schachtes war die fortschreitende Technik des Übertagebaus, mit der man auch relativ tief liegende Kohleschichten wirtschaftlich gewinnen konnte. Hinzu kam, daß es sich um mächtige Sand- und Kiesschichten handelte, die eher eine höhere Einsturzgefahr gegenüber Felsgestein darstellten. Für die Erstellung der Anlage mögen auch Kriegsgründe mitentscheidend gewesen sein. Im Bewußtsein der Elsdorfer Bevölkerung ist der Untertagebau wenig bekannt. (Kriegsgefangene ?, Nazigeschichten ?)
Erst 50 Jahre später wird die tiefer gelegene Kohle im Tagebau gewonnen. Die Umsiedlung von Etzweiler ist Mitte des Jahres 2000 überwiegend abgeschlossen. Es existierten am 23. Juli 2000 noch ungefähr die Hälfte der Gebäude. Von den ursprünglichen Bewohnern Etzweilers dürften zu diesem Zeitpunkt noch etwa ein Viertel dort wohnen.
Abbildung 1 - Lage des Abbaugebietes
Karte:
Amtliche Topographische Karte, Top 50, Einzelplatzlizenz September
1997
Abbildung 2 - Lage von Etzweiler
Karte:
Amtliche Topographische Karte, Top 50, Einzelplatzlizenz September
1997
Abbildung 3 - Lage des Tagebaus im Bürgewald
Karte:
Amtliche Topographische Karte, Top 50, Einzelplatzlizenz September
1997
Die Einzeichnung zeigt den nicht maßstabsgerechten ungefähren Streckenverlauf, der sich auch im Jahre 2000 anhand eines Bahndammes im nördlicheren Abschnitt und anhand von Schotterungen im Waldboden im südlichen Abschnittes noch feststellen läßt. Der gesamte Bürgewald nördlich der Autobahn und der Hambachbahn wird in Kürze dem Tagebau zum Opfer fallen.
Die Fotos wurden am 21.und 23. Juli 2000 gemacht. Die Auflösung ist mit 640 x 480 Pixeln die einer Anfängerkamera von 1998. Die Fotos wurden nicht nachbearbeitet.
Es sind wohl die letzten Zeugnisse von einem sehr großen wohlbehüteten, naturbelassenen und zusammenhängenden Waldstück. Neben der Gegenwartsdokumentation ein Stück Bahngeschichte, ein Stück Kohlebergbau und ein Stück Kriegsgeschichte aus der Zeit vor 1954.