Preußischer Gemeindeverband West E. V.

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Berlin, den 12. Dezember 1924


Rundschreiben A Nr. 37 - An die Mitglieder des Verbandes


Betrifft: Kraftwagenverkehr

Vor dem Kriege sind in Deutschland vielfach Nebenbahnen gebaut worden, von denen von vornherein feststand, daß sie kaum jemals oder jedenfalls nicht in absehbarer Zeit sich rentieren würden. Man schritt trotzdem, wenn das Gelände zur Verfügung gestellt wurde, im Interesse der betreffenden Gemeinden zum Bau. Ein gleiches Verfahren ist, wie die Dinge liegen, auf vielleicht unabsehbare Zeit ausgeschlossen. Man muß daher sich nach einem Ersatz umsehen; ein solcher ist in der Errichtung von Kraftwagenlinien zu erblicken. Deshalb hat die Reichsbahngesellschaft die große „Kraftverkehr Deutschland G.m.b.H.“ ins Leben gerufen. Auch die Reichspost hat sich hin dem hier fraglichen Sinne betätigt. Für Rheinland und Westfalen ist aber eine durchgreifende Regelung der Angelegenheit bis jetzt nicht erfolgt. Das soll jetzt geschehen.

Am 15. November 1924 hat im Landeshause in Düsseldorf eine Sitzung stattgefunden, in der Vertreter verschiedener Behörden und kommunaler Verbände unter dem Vorsitz von Landeshauptmann Dr. Horion sich mit der vorliegenden Frage beschäftigt haben. Dabei handelt es sich vor allem um zwei Punkte:
1. Wer soll der Träger der zu schaffenden Einrichtung sein?
2. Wie sind sie auszubauen?
Beide Fragen greifen so ineinander, daß sie auch in der Aussprache gleichzeitig behandelt wurden. Dabei war man der Anschauung, daß unter allen Umständen die Angelegenheit durchaus planvoll betrieben werden müsse. Man wandte sich insbesondere gegen eine vereinzelt auftretende Anschauung, die für einen Aufbau von unten nach oben eintrat. Weiter hielt man es für unbedingt notwendig, daß sich die neu zu schaffenden Linien denen der Kleinbahnen und der Wasserstraßen anpassen. Was die Trägerschaft des Unternehmens beziehungsweise der verschiedenen Gesellschaften anbetrifft, so sprach sich die Provinz gegen einen behördlichen Betrieb aus; für sie käme nur eine Aktiengesellschaft oder eine G.m.b.H. in Betracht, an der sich die Kommunen beteiligten. Sodann wurde auch noch darauf hingewiesen, daß ein Zusammenarbeiten mit den Regierungsinstanzen notwendig sei. Der Vorsitzende faßte das Ergebnis der Beratungen dahin zusammen, daß zu unterscheiden sei zwischen Personenverkehr und Übernahme des Stückgutverkehrs. Für ersteren müßten die Regierungspräsidenten Unterkommissionen einrichten, welche die Vorarbeiten leiteten. Verträge mit der Post kämen in Frage, aber keine Privatlinien. Die Zusammenfassung der einzelnen Unternehmungen mit der Provinz sei zu erstreben, wobei sich letztere ihre Rechte im Hinblick auf die Abnutzung ihrer Straßen vorbehalte. Mit der Reichseisenbahngesellschaft müsse weiter verhandelt werden.

Am 25. November 1924 fand bei der Regierung in Düsseldorf eine Sitzung statt, in welcher für den Umfang des Bezirks Düsseldorf über die Angelegenheit weiter verhandelt und vom Regierungspräsidenten erklärt wurde, er halte drei Gruppen für notwendig:

1. Düsseldorf rechts- und linksrheinisch einschließlich des Bergischen Landes,
2. Duisburg mit dem dazu gehörenden linksrheinischen Gebiet, soweit es mit Duisburg in wirtschaftlichem Zusammenhang steht,
3. Rest des Industriegebiets.

Die Angelegenheit ist für unsere Gemeinden von großer Bedeutung. Es ist daher zu begrüßen, daß unser zweiter Vorsitzender zu beiden Sitzungen zugezogen war. Das genügt aber nicht. Im Rahmen der Kreise müssen die Gemeinden nunmehr darnach streben, daß ihre Belange entsprechend zur Geltung kommen.

Was Westfalen anbetrifft, so ist mir in diesem Augenblick nicht bekannt, wie weit die Verhandlungen dort gediehen sind. Jedenfalls müssen auch die westfälischen Gemeinden dafür sorgen, daß sie bei einer so wichtigen Angelegenheit nicht ausgeschaltet werden.

Kuth




Der Beitritt der Stadt Bedburg zum Zweckverband - Die Satzung des Zweckverbandes 29. Dezember 1924




Pferdeomnibus
Ehrenfeld - Neumarkt - Schiffbrücke
der Kölner - Omnibus - Gesellschaft
um die Jahrhundertwende.

Sammlung Theodor Pfeiffer, Horrem


Aus den Spezialakten 2113 betreffend Kraftfahzeuglinien der Stadt Bedburg


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