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Durch die Zusammenarbeit im Zweckverband Erft hatte man sich erfolgreich für die Einrichtung von Omnibuslinien eingesetzt. Nachdem jedoch seitens der Post die damaligen Strecken eingestellt, abgeändert oder gekürzt wurden, war man bemüht, die Interessen der jeweiligen Gemeinde zu vertreten. Und so gab es auch einmal einen politischen Streit. Am 16. Juli 1927 schreib Bürgermeister Zerres aus Rommerskirchen an Bürgermeister Voss in Bedburg: Dieseits wurde bekannt, dass von dort der Antrag gestellt wurde, dass die Postautos Bedburg - Rommerskirchen - Köln nicht mehr hier halten sollen. Ich habe mich wirklich gewundert, über die Begründung dieses Antrage und hätte nicht geglaubt, dass es möglich wäre, dass eine Gemeinde der anderen wegen ca. 4 - 5 Minuten Umweg eine Verbindung abschneiden würde. Es ist mir ja auch durch die Oberpostdirektion mitgeteilt worden, dass eine solche Änderung in keiner Weise beabsichtigt sei, da die Frequenz von Rommerskirchen bei Leuten, die von Bedburg und Umgegend übersteigen. Ich hätte geglaubt, dass man vor solchem Schritte mit der Nachbarbürgermeisterei auf gütlichem Wege sich geeinigt hätte. Selbstverständlich werde ich auch fürderhin alles daran setzen, um solchen Machenschaften den Faden abzuschneiden. - Ich wollte Ihnen dieses nur mitteilen, um vielleicht zu erreichen, dass Sie bei späteren Anträgen sich vorher mit Nachbarn in Verbindung setzen. Hier ein Auszug eines weiteren Schreibens vom 19. Juli 1927 des verärgerten Rommerskirchener Bürgermeisters an Bürgermeister Voss in Bedburg: ... aber die von Ihnen beliebte Schreibweise ist doch derart, dass ich nicht stillschweigend darüber hinweggehen kann. Sie scheinen nämlich auf dem Standpunkte zu stehen, dass nur alles das, was für Bedburg und Umgegend förderlich ist, zu geschehen hätte, und dass die Nachbargemeinden vor einem Orte wie Bedburg zurücktreten müssten, einerlei, wie ihre Verkehrsverhältnisse gelagert sind. ... Weiter berief sich der Rommerskirchener Bürgermeister Zerres wohl zu Recht auf seinen Wunsch nach Durchführung der Strecke durch Rommerskirchen und beschwerte indirekt somit darüber, daß der Bedburger Bürgermeister Veto eingelegt hatte. Dem Ersuchen Rommerskirchens an die Post, daß die Kraftpost durch den Ort geführt werden möchte und der Wunsch Stommelns nach einer Mittagsfahrt um 12.00 Uhr von Köln nach Rommerskirchen wurde also stattgegeben. In Bezug auf die Einführung einer Spätverbindung von Köln nach Bedburg war man sich einig. Seitens Bedburgs war man natürlich nicht sehr darüber erfreut, daß die 12 Uhr Verbindung nicht nach Bedburgs verlief. Am 29. November 1926 unterrichtete die OPD Köln Bürgermeister Voss über den Stand der Verhandlungen und gab am 7. Dezember 1926 die Veränderungen durch:
Eine Rückfahrt ab Bedburg
nach der Spätfahrt wurde jedoch nicht genehmigt. Wegen der
Wegfahrt um 8 Uhr argumentierte man, daß es ja noch eine
Fahrt Köln - Königshoven (über Königsdorf,
Bergheim - d.V.) geben würde, die diese Strecke abdeckte.
Die Fahrplanänderung trat am 16. Januar 1927 in Kraft und
hatte argumentierte gegenüber dem Einspruch der Stadt
Bedburg damit, daß die Fahrplanänderung durch
Rommerskirchen nur zu unwesentlichen längeren Fahrtzeiten
führen würde. Voss konnte also insgesamt zufrieden
sein. Seine Argumente wurden gehört und berücksichtigt.
Die einzige bis dahin geltende Haltestelle Fabrik Rudikar wurde also durch weitere Haltestellen ergänzt. 2002 heißen diese Rosenweg, Rathaus, Bahnhof (einwärts) und Rathaus, Rosenweg (auswärts Richtung Niederaußem). *) Daß man allgemein bemüht war, die gegenseitigen Interessen nicht zu behindern, läßt sich einem Schreiben vom 7. Juni 1927 der Bedburger Post entnehmen, die sich in Köln für eine Anschlußsicherung an die Züge der Strecke Neuß - Düren einzusetzen bereit erklärte. Der Grund für dieses Schreiben könnte durchaus auf einer Initiative von Bürgermeister Voss beruhen; dies geht aus den offiziellen Schreiben in den Akten nicht hervor. |
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Ankunft des Wagens von
Köln: |
13.09, 16.54, 21.09 |
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Ohne zeitliche Angabe (wahrscheinlich Dezember 1927) findet sich eine Tabelle zur Anschlußsicherung der Bedburger Busverkehre im Stadtarchiv, die vom damaligen Bürgermeister selbst überarbeitet wurde. Sie gibt Ausschluß über die Zugverbindungen auf Bedburgs Schienen und die Bemühungen aller Beteiligten, trotz relativ weniger Verbindungen auf manchen Strecken, doch noch wenigstens einen Übergang von Bahn und Bus zu gewährleisten. |
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In der linken Spalte stehen
die Zugverbindungen der damaligen Strecken: |
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*) Anmerkung zum Linienverlauf der 80er und 90er Jahre: Die Linie 970 in der Führung Köln HBF - Pulheim - Stommeln - Rommerskirchen - Grevenbroich verlief noch in den 90er Jahren bis zu ihrer Einstellung größtenteils auf der bereits 1926 eingeführten Strecke, die damals hinter der Fabrik Rudikar in Richtung Rheidt bei Niederaußem abbog. Es gab eine Variante mit Einbindung des Bahnhofs Rommerskirchen und eine direkte durchgehende Variante. |
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