Geschichtsseiten
für Bad Münstereifel und Umgebung |
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Münstereifel
- Kurort und Kneipp-Heilbad - Von Dr. Heinz Renn
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C. Sonstiges Wissenswerte in und um Münstereifel |
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Alte Burg nennt man in Münstereifel eine alte Wehranlage auf dem Quecken, einem Bergrücken zwischen Erft und Schießbachtal. Gegenüber vom Friedhof führt der Stationsweg dorthin. Zwischen der IV. und VIII. Station befindet sich die Anlage zunächst links, dann rechts des Weges. Sie hat eine Ausdehnung von 340 mal 100 m, die Burg selbst 40 mal 40 m. Man sieht noch die 1,30 m starke Ringmauer, den Rest eines Rundturmes von 7,90 m Durchmesser, weiteres Mauerwerk, Ringwälle und Gräben. Bei Ausgrabungen fand man eine Münze aus der Zeit Ludwigs des Frommen (814-840). Die Burg scheint im 12. oder 13. Jh. ausgebrannt zu sein. Der älteste Teil der Anlage ist sicher eine keltische Fluchtburg. Dicker Tönnes heißen die überlebensgroße Antonius-Plastik, die der Zeit um 1500 zuzuweisen ist, und nach ihr der Waldbezirk, in dem sich die Antonius-Kapelle an der Straße Münstereifel-Effelsberg befindet. Seit Jahrhunderten pilgern die Menschen dorthin, um St. Antonius, dem Eremiten, der zu den 14 Nothelfern zählt, ihre persönliche Sorgen anzuvertrauen. Fast ständig brennen Kerzen am Kapellchen. Judenfriedhof am Quecken, 8 Minuten vom Johannistor entfernt (siehe Spazierweg 2) ist nach dem Urteil einer amerikanischen Kommission der schönste jüdische Waldfriedhof der Bundesrepublik. Er wurde um das Jahr 1750 angelegt; geöffnet mittwochs von 9.00-18.00 Uhr. Seit dem 15. Jh. sind Juden in Münstereifel nachzuweisen. Noch vor dem 2. Weltkriege lebten in unserer Stadt mehr als 100 Israeliten, heute niemand mehr. Der wuchtige Steinblock aus Grauwacke enthält die Namen von 19 Personen, die dem Naziterror zum Opfer fielen. Michelsberg ist mit 588 m Meereshöhe der höchste Berg in der weiten Umgebung. Man sieht den Aremberg, die Hohe Acht (746 m), die Kuppen des Siebengebirges und den Kölner Dom. In heidnischer Zeit wurde hier Wodan verehrt, dann St. Michael. Eine Michaelskapelle ist bis ins 14. Jh. nachweisbar. Im 17. und 18. Jh., als die Jesuiten aus Münstereifel den Berg besaßen, war er Mittelpunkt der Eifelmission. Der augenblickliche Kapellenbau steht 100 Jahre (1860). Aus 30 Gemeinden der weiten Umgebung ziehen noch alljährlich Prozessionen zum Michelsberg. Radioteleskop, 1 km westlich von Eschweiler auf dem Stockert (436 m), gehört zur Sternwarte der Universität Bonn und dient der Beobachtung des Weltalls. |
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Entnommen: Dr. Heinz Renn, Münstereifel, Kurort und Kneipp-Heilbad, Geschichte Sehenswürdigkeiten Spaziergänge Autofahrten, Verlag F. Schulte, Münstereifel, 1967 |
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