Zeitungsartikel über die Euskirchener Kreisbahn

Meinungs-Austausch.

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Geschätzte Redaktion !

In mancher Angelegenheit hat Ihr Blatt schon fruchtbringend das Wort ergriffen, weshalb wir Arbeiter von Frauenberg uns an Sie wenden mit der Bitte, auch einmal ein Wörtchen für uns zu sprechen und zwar in einer Angelegenheit, die dringend der Abhülfe bedarf. Seit einiger Zeit nämlich ist seitens der Direktion der Kreisbahn ein Mann in das Gebäude der hiesigen Haltestelle einquartiert worden. Dieser hat nun, jedenfalls aus Raummangel in der Baracke, den früheren Warteraum durch eine Fachwand zur Hälfte abgetrennt und benutzt diesen Raum als Schlafzhimmer. Nun soll es vorgekommen sein, daß vielleicht einer unserer Arbeitsgenossen, die mit nach Euskirchen fahren, seinen Morgengruß beim Betreten des noch vorhandenen Räumchens etwas laut ausgesprochen oder auch gehustet haben und hierdurch sollen die Kinder des Mannes aus dem Schlafe geweckt worden sein. Nun nimmt sich der Bewohner des Warteraums ganz einfach heraus, den Raum überhaupt nicht mehr zu öffnen und wir müssen bei jedem Wetter, ob Kälte oder Regen, draußen warten, bis es dem Bähnchen beliebt zu kommen. Daß sich hierbei schon mancher eine gehörige Erkältung zugezogen hat, ist selbstredend. Hoffentlich aber dringen diese Worte bis zur Direktion der Bahn, und es wird den Arbeitern ein geheizter Warteraum geboten. Wir denken doch nicht, daß die Direkton vielleicht dieses System vorgeschrieben hat, um in weiser Vorsehung die Arbeiter schon abzukühlen, ehe sie in die eisig kalten Wagen der Bahn steigen?

Ein Arbeiter für viele.

Quelle: Euskirchener Volkszeitung vom 26.1.1904
Archiv: Anton Könen Mechernich

Sammlung Anton Könen, Mechernich

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