Oleftalbahn: Gut Ding will Weile haben!











Trassenerhaltung bleibt von hoher Bedeutung. Kaufangebot wäre aber noch verfrüht

Eifel/Kall (BB). Die Reaktivierung der Oleftalbahn (sogar bis nach Hellenthal) bleibt weiterhin ein „heißes“ Thema, doch Gut Ding will Weile haben.

Einen kleinen Dämpfer gab es zu Wochenbeginn. Nach eingehener Überprüfung in der entsprechenden Fachabteilung teilte Landrat Güter Rosenke mit, dass er dem Kreistag den Erwerb der Olefbahntrasse zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht empfehlen kann. Die SPD-Kreistagsfraktion hatte unlängst den Kauf des Streckenabschnitts beantragt.

Für die Teilstrecke Höddelbüsch-Hellenthal ist durch die Bundesbahn ein Wertgutachten in Auftrag gegeben worden, dessen abschließende Bewertung aber noch nicht vorliegt. Darüber hinaus - so Rosenke in seiner Begründung - seien noch weitere wichtige Fragenkomplexe, die zur Prüfung der Angemessenheit eines Kaufpreisangebots von großer Bedeutung sind, offen. Zum Beispiel, ob bei der Errichtung der Bahnstrecke vom Altkreis Schleiden bzw. den angrenzenden Gemeinden kostenlos Grundstücke für die Trasse zur Verfügung gestellt worden sind. Auch die Mängel am Oberbau der Schienenanlage sind längst noch nicht in vollem Ausmaß bekannt. „Zu klären ist auch, ob für einen Betrieb der Oleftalbahn Zugfahrten auf den gut ausgelasteten Strecken Euskirchen - Kall - Dahlem und Euskirchen - Bad Münstereifel entfallen müssen“, so Rosenke.

Last but not least ist auch der bauliche Zustand des Tunnels in Gemünd gänzlich unbekannt. Rosenke: „Eine Entscheidung ohne Klärung dieser Problemfelder ist übereilt und wirkt sich ausschließlich negativ auf den Käufer, den Kreis Euskirchen, aus“ Ein privates Eisenbahninfrastrukturunternehmen habe ebenfalls abgewunken und dem Kreis geraten, noch zu warten.

Nach Aussage des Ministeriums für Verkehr, Energie und Landesplanung NRW (MVEL) steht definitiv fest, dass zusätzliche Finanzmittel über die Pilotphase hinaus für den Zugbetrieb nicht bereitstehen. Soll heißen, dass der Kreis Euskirchen demnach für die Kosten des Betriebes aufkommen müsste, um diese dann komplett über die Kreisumlage an die Kommunen weiterzureichen.





Das nationalparkbedingte „Reaktivierungs-Projekt“ der Oleftalbahnstrecke bis nach Gemünde (an den Wochenenden) wird kaum bis gar nicht in Anspruch genommen. Auch am Wochenende grenzte die Resonanz gen Leerfahrt. Dennoch rangiert die alte Bahntrasse Kalk-Hellenthal ganz oben auf der Prioritätenliste des Kreises Euskirchen in Sachen Nationalpark-Umfeld.

Foto: Michael Ruthenbeck








Quelle: Schleidener Wochenspiegel vom 1. September 2004
Archiv: Anton Könen Mechernich









Sammlung Anton Könen, Mechernich

- Die Euskirchener Kreisbahn
- Volkswirtschaftl. Artikel, Aufbau der Rheinischen Bahn, Verstaatlichung und Eifelbahn 1853 - 1875
- Die Rheinische Bahn - Bekanntmachungen und kleine Artikel von 1846 - 1933
- Inserate rund um die Rheinische Bahn und Eifelbahn 1865 - 1922
- Bau der Strecke Düren - Euskirchen - Call - Schleiden - Hellenthal 1867 - 1914
- Weiterführung in die Eifel und Weiterführung nach Münstereifel betreffend
- Französische Besatzungszeit und Artikel 30er Jahre
- 40er Jahre und Artikel der Nachkriegsjahre
- 50er und 60er Jahre, Artikel der 70er Jahre bis 2004

Zur allgemeinen Wisoveg-Sammlung rund um Wirtschaft und Verkehr im Kreise Euskirchen und der Eifel - aus Heimatkalendern, Zeitungen und Büchern.

© Copyright wisoveg.de