Hergarten droht Landrat
von Bernd Kehren

„Kein ernsthafter Versuch, Olefbahn-Trasse zu kaufen“

Günter Rosenke weist Vorwürfe entschieden zurück

EIFELLAND. SPD-Kreistagsabgeordneter Winfried Hergarten droht Landrat Günter Rosenke mit einer Dienstaufsichtsbeschwerde. Er wirft ihm vor, vom Kreistag beauftragt worden zu sein, konkrete Verhandlungen über den Kauf der Oleftalbahn zu führen, aber diesbezüglich keinen ernsthaften Versuch unternommen zu haben.

Heute auf den Tag genau laufe das Stilllegungsverfahren des letzten Abschnittes der Strecke aus. Im Gespräch mit einem verantwortlichen Vertreter eines privaten Eisenbahnstrukturunternehmens habe die SPD erfahren, dass dem Landrat schon länger bekannt sei, dass nach einem Kauf der Trasse nd ihrer Verpachtung an ein privates Unternehmen sowohl die Verkehrssicherungspflicht als auch eventuelle Kreditkosten auf das Unternehmen übertragen werden könnten.

Günter Rosenke wertet die Vorwürfe als „Wahlkampf“. Zu prüfen sei, wieweit belegbar ist, dass der Altkreis Schleiden die Trasse vor 100 Jahren kostenlos zur Verfügung gestellt habe und ob sie deshalb kostenlos an den Kreis übergehen kann, was der Landrat für sehr unwahrscheinlich hält. Voraussetzung für den Kauf sei, dass die Strecke als Eisenbahninfrastruktur weiterbetrieben wird. Dies könne der Kreis nicht. Für die Strecke stehen nach Auskunft von Günter Rosenke noch immer 350000 Euro im Raum. Wenn Reiner Bohnet als Geschäftsführer er Rhein-Sieg-Eisenbahn den Kauf für so problemlos halte, könne er dies ja übernehmen. Für die Strecke Kall-Höddelbusch ständen 258000 Euro im Raum. Für die Strecke Schleiden-Hellenthal erstelle die DB Service Immobilien zurzeit ein Wertgutachten, das abgewertet werden müsse. Für diesen Abschnitt würden rund 130000 Euro gehandelt.

Die Bahn habe versichert, die Strecke nicht zurückzubauen. Auf dem Abschnitt Kall-Höddelbusch läuft bis Ende 2005 der Güterverkehr der Belgier. Für Schleiden-Hellenthal schließe die Bahn den Rückbau auch aus. Der Kreis werde zudem noch die von der Bahn angebotene Einsichtnahme in die technischen Unterlagen durchführen. Weiter Verhandlungsgespräche mit der Bahn seien für den 2. und 13. August terminiert.

Quelle: Kölnische Rundschau vom 23. Juli 2004
Archiv: Anton Könen Mechernich

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