Eisenbahnlinie Liblar - Dernau








Dem Butgetausschuß des Abgeordnetenhauses lag, wie schon mitgeteilt, betreffs des Baues der neuen Hauptlinie von Liblar nach dem Ahrtal (Dernau) eine Petition vor, in der die Befürchtung ausgesprochen wird, daß durch die Einführung der Bahnlinie in das obere Ahrtal der Weinbau geschädigt und das Landschaftsbild verunstaltet werde. Der Minister erklärte, die vorgeschlagene Linie sei eine neue Abfuhrlinie für die Produkte des Saarreviers und unbedingt nötig. Um nach dem Bahnhof Ringen zu gelangen, müsse weit ausgeholt werden. Auch dürfe das Quellengebiet des Apollinarisbrunnens nicht berührt werden. Die Beschwerden aus dem Ahrtal seien nicht begründet, da die neue Linie nicht den Weinbau mehr beeinträchtigen werde, als es durch die bestehende Linie schon geschehen sei. Der Fremdenverkehr werde dadurch nicht berührt. Auch seien Rauchschäden nicht zu befürchten, da der in Dernau ursprünglich geplante Lokomotivschuppen nicht errichtet werde. Durchschnittlich kämen täglich über 20 Güterzüge in jeder Richtung in Betracht. Der Minister erörterte eingehend die in der Petition gewünschte Verlegung der Eisenbahnlinie und bemerkte, daß man bei einer Verlegung einen Tunnel von 12 bis 13 Kilometer Länge bauen müsse, der 20 Millionen Mark kosten würde. Die für den Schwerverkehr notwendige Inbetriebnahme der neuen Strecke würde dadurch um Jahre verzögert werden. Die Hauptrichtung des Schwerverkehrs gehe bergab, was die Rauchentwicklung verringere. Auch sollen Rauchverbrennungsapparate verwendet werden. Es gebe noch engere Täler als das Ahrtal, in denen über Rauchplage nicht geklagt werde. Die vorgeschlagene Resolution, beim Bau und Betrieb der Strecke Liblar - Ahrtal dafür Sorge zu tragen, daß durch die Anlagen das Landschaftsbild nicht beeinträchtigt werde, wurde, wie bereits mitgeteilt, abgelehnt und die Regierungsvorlage angenommen. Die Kosten der Eisenbahn=Linie Liblar=Dernau sind auf 32300000 M veranschlagt und wurde diese Summe in den Etat gesetzt.








Quelle: Euskirchener Volkszeitung vom 10. April 1913
Archiv: Anton Könen Mechernich









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