Aus der Geschichte unserer Eisenbahn








In Nr. 43 des Euskirchener Wochenblatf vom 26. Oktober 1867 wurde über den Bau der Eifel=Eisenbahn Folgendes berichtet:

„Am 23. Oktober fand die baupolizeiliche Abnahme der Strecke Mechernich-Kall statt, und wird der Betrieb in den ersten Tagen eröffnet werden. Damit wird die Verbindung der Erzdistrikte der Eifel mit den Kohlenrevieren der Ruhr hergestellt. Eine direkte Bahn Neuß-Düren ist nämlich projektiert und wird in erster Zeit in Angriff genommen. Aber auch dem Touristen wird mit der Eröffnung der Eifelbahn bis Kall eine bisher aus Mangel an Verkehrsmitteln sehr wenig besuchte und doch an Naturschönheiten so reiche Gegend nähergerückt, und wird die Eifel daher von nun an, daß sind wir überzeugt, das Ziel vieler Reisenden werden.“

In der nächsten Nummer wurde bereits die Verpachtung der Bahnhofs=Restauration in Kall im Wege der Submission ausgeschrieben. Angebote waren bis zum 10. November 1867 an die Direktion der Rheinischen Eisenbahn zu richten. Gleichzeitig wurde die Fahrplan=Erweiterung veröffentlicht. Von Euskirchen nach Kall verkehrten täglich drei Züge hin und zurück. Für die Hinfahrt wurden 50 Minuten, für die Rückfahrt 40 Minuten Fahrzeit gebraucht, das war, an der heutigen gemessen, schon eine ansehnliche Geschwindigkeit. In derselben Nummer wurde auch schon folgenden Ruf nach möglichster Beschleunigung des weiteren Ausbaues der Eisenbahn Raum gegeben, der „Aus der Eifel“ unterm 22. Oktober 1867 den Kölner Blättern geschrieben worden war:

„Unsere Eifeler werden ob der Verzögerung des Fortbaues der Eisenbahn von Kall nach Trier immer ungeduldiger, und zwar mit Recht. Man hört hier allgemein die Überzeugung aussprechen, daß die Rheinische Eisenbahn mit dem Weiterbau sich nicht beeilen will, und selbst von Beamten der Rheinischen Bahn wird vielfach bezweifelt, ob überhaupt vorderhand an die Fortsetzung der Bahn von Kall nach Trier zu denken sei; jedenfalls werde die Strecke Düren-Neuß und die rechtsrheinische Bahn noch zuvor gebaut. Zu unserer Staatsregierung hegen wir jedoch das Vertrauen, daß sie schon aus militärischen Gründen darauf dringen wird, daß die Eifelbahn baldigst in Angriff genommen werde. Von unsern rheinischen Abgeordneten sowie von den Abgeordneten Westfalens, die schon wegen des Kohlenabsatzes sich für den Bau der Eisenbahn interessieren müssen, erwarten wir, daß sie sich in der nächsten Session von neuem mit aller Entschiedenheit der Eifel annehmen werden.“








Quelle: Euskirchener Volksblatt vom 28. Oktober 1937
Archiv: Anton Könen Mechernich









Sammlung Anton Könen, Mechernich

- Die Euskirchener Kreisbahn
- Volkswirtschaftl. Artikel, Aufbau der Rheinischen Bahn, Verstaatlichung und Eifelbahn 1853 - 1875
- Die Rheinische Bahn - Bekanntmachungen und kleine Artikel von 1846 - 1933
- Inserate rund um die Rheinische Bahn und Eifelbahn 1865 - 1922
- Bau der Strecke Düren - Euskirchen - Call - Schleiden - Hellenthal 1867 - 1914
- Weiterführung in die Eifel und Weiterführung nach Münstereifel betreffend
- Französische Besatzungszeit und Artikel 30er Jahre
- 40er Jahre und Artikel der Nachkriegsjahre
- 50er und 60er Jahre, Artikel der 70er Jahre bis 2004

Zur allgemeinen Wisoveg-Sammlung rund um Wirtschaft und Verkehr im Kreise Euskirchen und der Eifel - aus Heimatkalendern, Zeitungen und Büchern.

© Copyright wisoveg.de