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Mühsam schnauft's durch Mechernich |
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Eifelbahn Köln - Trier erkämpf sich die Höhe - Mitten durch den Ort Mechernich, im April. Wie Köln am Rhein, liegt Mechernich an der Eisenbahn (seit 1865). Der Bahnhof liegt zwar außerhalb, aber günstig für viele Nichtmechernicher. Seine gärtnerischen Anlagen sowie neuerdings auch der Hauptbahnübergang sind aufs schönste hergerichtet; das übrige soll auch noch kommen. Gewiß bestimmt der weltbekannte Bleibergbau das wirtschaftliche Leben des Ortes und das großartige Bild der Landschaft nach Scheven hinauf, für den Charakter des Ortes ist jedoch die Bahn maßgeblich. Sie läßt die Bewohner lebhaft teilnehmen an Wirtschaft, Arbeit und Verkehr der großen Welt des Rheinlandes. Der Trennungsstrich Offenbar der Bahn wegen kann sich Mechernich nicht entschließen, ein wirkliches Zentrum zu bilden: Die Bahnhofseite macht der Gegenseite die Vorherrschaft streitig, und das will schon etwas heißen gegenüber dem Markt, dem großen Krankenhaus und den beiden schönen Kirchen am anderen Ende. Auch die städtebaulich so wenig gute Bahnstraße, sozusagen die Uferpromenade, hält sich gegen die Konkurrenz. Trotz der schweren Zerstörungen aus dem Kriege weist sie heute wieder manches erstklassiges Geschäft und schmucke Restaurant und Café auf von vorn bis ganz hinten. Das schönste Stück bildet das große Gebäude des Altersheims mit den prachtvollen Räumen nahe dem Bahnhof. |
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Hier fährt ein Güterzug, von Satzvey kommend, durch Mechernich. Die Lokomotive befindet sich auf dem steilsten Teil der Strecke, im Hintergrund ist der Dampf der Schiebelok zu sehen. Die Geschwindigkeit betrug in diesem Falle rund 20 km/st. Das Gewicht des Zuges wird demnach etwa 1000 t betragen haben. Wen die vorderste Lok den Bahnhof passiert, wird die Geschwindigkeit auf 16-17 km/st. gesunken sein. Dann ist diese schwierige Stelle überwunden, und das Ende des Zuges durchfährt den Bahnhof schon wieder mit 25 km/st. oder mehr. |
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Sie schafften es so gerade Wie in Köln so halten auch in Mechernich sämtliche Personen-, Eil- und Schnellzüge. Bergauf möchten sogar die Güterzüge gern einmal halten. So scheint es wenigstens, wenn man die Lokomotiven - meist sind es zwei - durch den Ort schnaufen hört. Man denkt dann oft: Jetzt - jetzt - jetzt schafft er es nicht mehr, der schwere Zug! Aber leider bleibt der Knalleffekt aus, und mit letztem Schnauf schaffen die Loks es dann doch noch. Im Orte Mechernich liegt nämlich eine der steilsten Stellen der Bahn zwischen Euskirchen und dem Scheitelpunkt bei Schmidtheim (553 m über NN, fast 400 m Höhenunterschied); die letzten 150 m vor dem erwähnten Bahnübergang weisen eine Steigung von 1:68 auf, deretwegen Züge von über 600 Tonnen Gewicht mit zwei Loks fahren müssen. Aehnliche Steigungen gibt es nur noch beim Tunnel von Kall, bei Blankenheim-Wald und kurz vor Schmidtheim. In Rauch und Dampf Weithin überwehen dann, namentlich bei kaltem Wetter, Dampf und Rauch der beiden 1000-PS-Loks den Ort, und weither hörte man sie schon zuvor heranpuffern von Satzvey her. Und wenn dann die lange Waggonreihe behäbig durch Mechernich zeiht, bleibt man manchmal stehen, die Ladung zu betrachten: Bagger, Mähmaschinen, Autos, Baustoffe, Stückgut und immer wieder Steinkohle, Briketts und Koks. Um so frischer kommen die Güterzüge, oft endlos lang, von der anderen Richtung zu Tal. Ohne Rauch und Dampf wirbeln die Pleuelstangen der Lokomotiven. Am lustigsten scheinen die Leerloks zu sein, die von Schmidtheim her der Heimatstadt Euskirchen zustreben. Gleichsam untergehakt laufen sie zu zweien die 40 Kilometer hinab und huschen durch Mechernich hindurch. Beim Katzenstein im Veybachtal machen sie - weithinhallend - Juchu!, wahrscheinlich weil die Welt so schön ist ... |
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Quelle: Eifeler Volkszeitung
vom 22. April 1954 |
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Sammlung Anton Könen, Mechernich - Die
Euskirchener Kreisbahn Zur allgemeinen Wisoveg-Sammlung rund um Wirtschaft und Verkehr im Kreise Euskirchen und der Eifel - aus Heimatkalendern, Zeitungen und Büchern. © Copyright wisoveg.de |
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