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Eine Fünfzigjahr=Erinnerung |
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Gemünd, 2. Febr. Vor fünfzig Jahren herrschte in den letzten Jahren des Januar in unserer Stadt und im ganzen Schleidener Tal eine große Aufregung. Am 27. Januar morgens gegen 8.30 Uhr hatte sich von dem Berge über dem Eisenbahntunnel an der Bahnhofsseite eine große Geröllmasse losgelöst und war von dem Tunnel=Eingang auf das Gleise gestürzt. Im ersten Augenblick erfaßte eine tiefe Niedergeschlagenheit unsere Bevölkerung, denn das Volumen der abgestürzten Masse wurde auf 200 Kubikmeter geschätzt, und weitere Nachbröckelungen drohten die Katastrophe noch zu vergrößern. Es wurde sofort unter Heranholung aller verfügbaren Kräfte fieberhaft geschafft, um das Gleise wieder freizumachen, was erst am späten Abend gelang. Die Arbeiten wurden durch außerordentlich heftige Schneewehen erschwert. Am andern Morgen, als eben der erste Zug von Kall in den Tunnel eingefahren war, wiederholte sich der Erdrutsch, diesmal jedoch in schwächerem Ausmaße. Wiederum war der Verkehr für viele Stunden unterbrochen. In den Berichten der Zeitungen über das Ereignis stand zu lesen: „Da weitere Rutschungen befürchtet werden, erscheint eine genaue Untersuchung des Berges dringend nötig“. Dieser Wunsch wurde von der gesamten Bevölkerung begreiflicher Weise geteilt. Die Untersuchung hat dann stattgefunden mit dem Ergebnis, daß die ängstlichen Gemüter sich beruhigen konnten. Trotzdem hat das Ereignis noch lange hier und im Tale nachgewirkt und kam erst allmählich in Vergessenheit. |
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Quelle: Euskirchener
Volksblatt vom 2. Februar 1938 |
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