Historisches Verkehrsgeschehen um Bedburg

Aus den Spezialakten 2113 betreffend Kraftfahrzeuglinien der Stadt Bedburg



Zu den Buslinien um Bedburg ab 1926





Der Einsatz von Bürgermeister Voss bei Streckenänderungen




Da die neu eingerichteten Linien noch keine Erfahrungswerte boten, galt es für Bürgermeister Voss, darauf achtsam zu sein, sich in den ersten Jahren durch die Reichspost und seine Nachbargemeinden nicht abdrängen zu lassen, die hier mit Linienänderungen, Linienkürzungen die wirtschaftlich aufstrebende Gemeinde hinter dem Villerücken benachteiligten.

Bei der Errichtung der Linien und Gründung des Zweckverbandes stellte sich heraus, daß sich Bürgermeister Voss neben seinem „Nachbarn“ aus Garzweiler, der im Zusammenhang mit dem Zweckverband agierte, besonders ideenreich und aktiv war. Sein Einsatz und seine Bemühungen waren nicht umsonst. Als die Linien dann schließlich fuhren, wurden aus den Freunden des Zweckverbandes teilweise rivalisierende Kollegen, da die Gefahr bestand, daß eine Linie zugunsten der Nachbargemeinde abgeändert wurde.

Auch war bekannt, daß Voss beim Landrat und Regierungspräsidenten Stellung gegen die Post bezogen hatte, die ihrerseits Linien wegen schlechter Wege einstellen oder abändern konnte. Er bezog sich dabei auf die Linie Bedburg - Frauweiler - Rommerskirchen - Stommeln - Köln, die ausgesetzt wurde. Als die Linie jedoch einem Privatunternehmer übergeben wurde, drägte die Post diesen wieder weg. Ebenso beschwerte sich Voss darüber, daß die Linie Grevenbroich - Neurath nicht nach Bedburg durchgeführt wurde.




Die Post beschwerte sich ihrerseits wegen Betriebsstörungen aufgrund schlechter Wegverhältnisse auf de Strecke Köln - Königshoven und bediente am 25. November 1926 nicht mehr die Orte Tollhaus, Epprath und Morken und fuhr direkt von Kaster über Omagen nach Harff.

In Bezug auf die Streckenführungen durch Rommerskirchen, dessen Bürgermeister an einer besseren Anbindung seiner Gemeinde bedacht war, galt es ebenso für Bürgermeister Voss, wachsam zu sein, damit sein Bedburg nicht zu kurz kam. Hierzu wird jedoch anderer Stelle berichtet.

Reichspost





Am 23. Dezember 1926 geht ein Schreiben von Bürgermeister Voss an die Oberpostdirektion in Köln, in dem er befürchtet, daß die neu eingeführten Fünferkarten der Post nicht für die Strecken nach Bedburg gelten. Auch hier befürchtet Bedburg eine Benachteiligung seiner Bevölkerung, wenn die preiswerten Fünferkarten nur auf den langen durchgehenden Strecken und nicht auf den kurzen ortsnahen Strecken ausgegeben werden. Hierzu schreibt Voss:

„Es ist mir aufgefallen, daß gerade Bedburg welches zentralgelegen und von den umliegenden Ortschaften zwecks Einkauf von Waren viel besucht wird, wenig berücksichtigt worden ist. Es wir gebeten, dass auch auf den kleinen Strecken von und nach Bedburg auf den Strecken Bedburg - Köln über Stommeln und Bedburg - Köln über Bergheim Fünferkarten ausgegeben werden. Ich bin jedoch davon überzeugt, daß gerade hier davon regen Gebrauch gemacht wird.“

5er Karten - nur für große Strecken




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