| Aus einer Kopie des Schreibens
				an den Bedburger Bürgermeister durch den Bürgermeister
				von Bergheim geht hervor, daß ebenfalls in Bergheim ein
				Unternehmer namens Schultes eine Linie betreibt. In dem Brief
				macht der Bergheimer Bürgermeister darauf aufmerksam, daß
				Schultes beabsichtigtauch von Bedburg aus den
				Personenverkehr mit Köln aufzunehmen und ihn bittet,
				gemäß Verfügung des Herrn Reg. Präs.
				den Betrieb dieser Autolinie schon in Bedburg als Ausgangsstation
				zu unterbinden, um die Reisenden vor Unannehmlichkeiten zu
				bewahren, da er evtl. die Weiterfahrt in Bergheim
				einstellen müßte.
 
 Herrn Schultes,
				Bergheim, Kirchstraße
 Zu meinem Bedauern muß ich
				Ihnen mitteilen, daß auch die jüngsten Verhandlungen
				wegen Konzessionierung Ihres Kraftwagenbetriebes nicht zu dem
				erhofften Ziele geführt haben. Die Post besteht auf
				Erweiterung ihres Betriebes und wird voraussichtlich in aller
				Kürze (vermutlich ab 10.1.1926) mit einem erweiterten
				Omnibusverkehr auftreten. Zufolge Verfügung des Herrn
				Regierungspräsidenten bin ich bekanntlich schon seit
				längerer Zeit gezwungen Ihren Betrieb einzustellen. Wenn die
				Verfügung bisher nicht zur Durchfürhung kam, so lag es
				daran, daß die Verhandlungen noch nicht endgültig
				abgeschlossen waren. Nunmehr jedoch besteht leider keine Aussicht
				mehr, die Konzession für Sie zu erwirken zumal es sogar sehr
				zweifelhaft geworden ist, ob selbst die kölner
				Verkehrsgesellschaft eine Konzession noch erhalten wird. Also
				spätestens mit dem eintritt des erweiterten Postverkehrs
				müssen Sie daher Ihren Kraftwagenbetrieb einstellen, weshalb
				ich Sie bitte, entsprechende Vorsorge zu treffen.
 Der
				Bürgermeister ... gez. Simon
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