- Zu den Jahren 1925 bis 1931
finden sich im Bedburger Stadtarchiv wesentliche Unterlagen
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bezüglich der Einführung
der ersten Busverkehre im alten Kreis Bergheim.
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Dazu zählten die Linien
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Köln-Königsdorf-Bergheim-Bedburg-Königshoven
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Köln-Pulheim-Stommeln-Romerskirchen-Niederaußem-Bedburg
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- Bedburg-Neurath-(Grevenbroich)
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Köln-Bedburg-Kirchherten-Titz-Ameln-Erkelenz
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- Jülich-Bedburg
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- Diese Linien sind für
die Entwicklung des historischen Busverkehrs im Rheinland und
Verbindung Kölns mit dem linksrheinischen Umland von großer
Bedeutung. Die Bedburger Linien nehmen eine besondere Stellung
ein, da der damalige Bedburger Bürgermeister Voss besonders
bemüht war, seine Gemeinde schnellstmöglichst an den
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Verkehr anzuschließen und
es erreichte, trotz der relativen Abgelegenheit von Köln in
den Genuß ausreichender Verbindungen zu gelangen.
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- Die Hauptverkehrswege
führten von und nach Köln und Städte und
Gemeinden in der weiteren Peripherie Kölns hatten das
Nachsehen. Die frühzeitige Anbindung an ein neues Busnetz
läßt sich auf einige wesentliche Punkte zurückführen
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- - Gründung einer
Interessengemeinschaft Erft mit Bedburger Beteiligung
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- Initiativen des Bedburger
Bürgermeisters Voss
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- Einbeziehung von Initiativen
privater Busunternehmer
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- In den Augen von Berlin, der
Großstadt Köln, Reichsbahn und Reichspost waren die
Orte auf dem Lande nicht lukrativ genug und für
strategische und wirtschaftliche Belange nicht von Nutzen. Man
hatte bereits die Kreisbahnen geduldet und hoffte sich somit
unliebsamer Anfragen seitens der Landräte zu entledigen.
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- Um 1930 hatte es dann
Bedburg geschafft, über vergleichbar mehr Strecken zu
verfügen, als die Nachbargemeinden und nahm am
wirtschaftlichen Aufschwung teil. Die ersten Busverkehre
brachten nach der Niederlage Deutschlands dem Lande Hoffnung auf
den Aufbau und der Landbevölkerung einen Anschluß an
die Stadt. Nach der zweiten Niederlage trugen die Busverkehre zu
einer neuen Ära des Pendelns zur Arbeit und in die Städte
bei. Überlandbusse waren ein wichtiges Bindeglied für
die ländliche Bevölkerung, die damals noch nicht über
die Individualverkehrsmittel verfügte.
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- Über die Zeit nach dem
Kriege soll an anderer Stelle noch gesondert eingegangen werden.
Die Aktenerkundungen beziehen sich vorwiegend auf das vorhandene
Material aus den Anfangsjahren des Bedburger Busverkehrs von
etwa 1925 bis 1931. Nach und nach erwuchsen die Buslinien aus
ihrem Anfangsstadium mit kleinen Schmälerungen und dem
nachfolgenden Einbruch des Krieges zu einem weitgehenden
optimalen Busnetz im alten Kreis Bergheim.
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- Hierzu wird es später
noch eine interessante Betrachtung über die Ausreifung des
Bussystems im Erftkreis geben, und zwar daß unter
Bahnregie eine Anschlußsicherung und Zubringerfunktion des
Busverkehrs erreicht wurde, die Ende der 80er Jahre bis Anfang
der 2000er nicht beibehalten werden konnte, als
Geschwindigkeitsbeschränkungen, Zunahme der Ampeln, der
Baustellen, Bahnbau oder erhöhtes Verkehrsaufkommen die
historisch gewachsenen Linienverkehre einschränkten.
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- Es soll an dieser Stelle
auch ausdrücklich vermerkt werden, daß es sich nicht
um die vollständige Erfassung aller Linien oder aller
historischen Daten des Busverkehrs im Erftkreis oder Bedburgs
handelt, es dürfte jedoch weitgehend die anfängliche
Busgeschichte Bedburgs abdecken. Für eine Gesamterfassung
müßten noch weitere Archive vor allen Dingen die von
Bahn und Post gesichtet werden. Betrachten Sie diese
Veröffentlichung also als eine Projektstudie über die
ersten Buslinien Bedburgs anhand vorhandenen Bedburger
Aktenmaterials.
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- Weiterhin will ich später
im Laufe weiterer Recherchen versuchen Liniennetzpläne für
verschiedene Epochen zu entwerfen und nebeneinanderzustellen,
angefangen im Jahr 1930, 1940, 1950, 1960, 1970, 1980, 1990
usw., um hier die Entwicklung des Busverkehrs im Erftkreis
besser zu skizzieren. Einige Erweiterungen und Kürzungen
waren durch politische Ereignisse bedingt, die meisten jedoch
auf wirtschaftliche. Der Höhepunkt des Busverkehrs war die
Nachkriegszeit bis etwa 1970, als der Individualverkehr noch
nicht so weit vorgedrungen war. Zu dieser Zeit läßt
sich
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von einem optimierten Bussystem
sprechen, welches bis Ende der 80er Jahre noch weitgehend in
leicht angepaßten Varianten existierte.
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- Eine Besonderheit des
Bussystems im Erftkreis war die Anpassung an das Vordringen des
Tagebaus, welches im Allgemeinen zu Streichungen oder Änderungen
führte. Da manche historisch gewachsenen
Verkehrsanbindungen im alten Kreis Bergheim also dem
Braunkohletagebau zum Opfer fielen, zerklüfteten die
Busverkehre und traditionelle Verbindungen fielen weg.
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- Zurück noch einmal zu
den Jahren um 1925: Anfangs schuf man einige Fahrten, die sich
später als unrentabel herausstellten, später strich
man beispielsweise den Bus Köln-Bedburg über
Rommerskirchen und Niederaußem, die sogenannte
Gillbachlinie, ganz und ließ dafür die Linie über
Brauweiler und Glessen verlaufen. Man schuf dann noch den Bus
von Rommerskirchen nach Bergheim für den Gillbachbereich,
welcher allerdings dann nicht mehr zur Busgeschichte von Bedburg
zu zählen ist. Der Bus von Köln nach Rommerskirchen
wurde nicht mehr weiter nach Bedburg gefahren, sondern nach
Grevenbroich. Interessanterweise waren die Planungen und
Teilvarianten zu den Zeiten von Bürgermeister Voss auf
Bedburg zugeschnitten.
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- Die einzelnen Begründungen
und wie es dazu gekommen ist, zu den Anfängen des
Busverkehrs, recherchiert anhand des vorhandenen
Archivsmaterials, der ersten 10 Jahre der Bedburger Linien,
lesen Sie bitte in den folgenden Kapiteln.
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- Heinrich Klein
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