Euskirchens Wirtschaft im 19. und 20. Jahrhundert


Von Ludwig Beutin


Das Metallverarbeitende Gewerbe


Selbständig neben diesen Produktionsgruppen steht das metallverarbeitende Gewerbe, das dadurch seinen Charakter erhält, daß es fern von Kohle und Erzen auf Grund von markt- und persönlichen Beziehungen aufgebaut worden ist. Es beschäftigt sich demgemäß mit Be- und Verarbeitung, sein Hauptabsatzmarkt ist das Rheinland. Die Herkunft aus handwerklichem Betrieb sieht man etwa der ältesten dieser Fabriken an, der Metall- und Lackierwarenfabrik C. Hochhaus, die 1856 gegründet, dann mehrfach erweitert wurde. Von den leichteren Gegenständen, wie sie früher Blechschmiede und Sprengler hergestellt hatten, wie Laternen, ging sie, auch dies im Zusammenhang mit der Wandlung des gesamten zivilisatorischen Lebensbildes, zu der Fabrikation von Badewannen über. 1914 stellte sie ihre Tätigkeit ein.

In ähnlichem Stil stellt sich die Metall- und Sortierwarenfabrik Deutschbein dar, die 1892 gegründet wurde. Ihre Spezialität waren Sicherheitsnadeln, der Art der Arbeit gemäß beschäftigte sie vor allem Frauen. Bis 1903 erzeugte ein Wasserrad die notwendige Energie. Beide verwandten Betriebe beschäftigten etwa 100 bis 120 Arbeiter. Daß die dem Rohstoff näher stehende Produktion nur durch einen größeren Betrieb vertreten ist, kann nicht Wunder nehmen. Die Eisengießerei von C. August, die 1879 die Arbeit aufnahm, erwuchs aus sehr kleinen Anfängen; als sie 1904 ein Vierteljahrhundert bestand, zählte sie 20 Arbeiter, um sich dann aber sehr schnell zu vergrößern. Sie stellte Maschinen, Grauguß, besonders als Spezialität Schmiede- und Herdanlagen her, vor allem wieder für das rheinisch-westfälische Industriegebiet.


Das Handwerk


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Entnommen: „650 Jahre - Stadt Euskirchen, 1302 - 1952, Festschrift zum Stadtjubiläum, 1952, Euskirchen


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