Stippvisite in Thüringen
Zu
Besuch in Jena am 5. bis 8. Februar 2001
Obwohl ich mich eigentlich
mehr für historische Bahnen interessiere, freue ich mich mit
Jena, daß man durch Kriege und magere Zeiten hindurch es
geschafft hat, eine Nahverkehrstradition zu bewahren und ein gut
funktionierendes ÖPNV-System aufzubauen. Wenngleich Begriffe wie
Regionalisierung des ÖPNV und der EG-Gesetzgebung noch nicht so
geläufig sind, ist man mit Fahrkartenautomaten mit
Scheckkartenbedienung und Haltestelleninformationssystem bereits
weiter als im Verkehrsverbund Rhein-Sieg VRS.
Das Angebot
innerhalb der Stadt und der Hauptstrecken läßt einen
selten länger auf die nächste Bahn warten, die einmal
links, einmal rechts und einmal geradeaus weiterfährt. Die
Verkettung der Thüringischen Städte per Regionalbahn ist
gegeben, Überlandbusse sind in Jena zwar nicht so häufig
anzutreffen wie in Weimar, dafür ist die Straßenbahn
außerhalb der Stadt auf Neubaustrecken mit modernen
Niederflurfahrzeugen vertreten. Die alten Gothaer werden wohl bis
Ende 2002 ausgedient haben und man wird über ein modernes
Straßenbahnsystem verfügen.
Zu den historischen Triebwagen 26 und 27 werden sich wohl 1 oder 2 Gothaer Züge hinzugesellen und die Tradition des Nahverkehrsunternehmens aufrechterhalten, auf die man stolz sein kann. Hier einige Eckdaten zur Geschichte des ÖPNV in Jena:
06.04.01 |
Beginn des Straßenbahnbetriebes |
1945 |
14-tägige Einstellung der Straßenbahn |
1949 |
VEB Jena |
1990 |
Jenaer Nahverkehrsgesellschaft |
1995 |
Erste Niederflurwagen |
06.04.01 |
100-jähriges Bestehen |
Im Vergleich mit der
Landeshauptstadt Erfurt hat man gewaltig aufgeholt. Auch wenn man
Jena nicht mit anderen Städten direkt vergleichen kann, eines
ist sicher: Gegenüber den mittleren rheinischen Städten wie
Aachen, Trier und Koblenz verfügt man über eine
Straßenbahn.