Die Dampfspeicherlok


Die Dampfspeicherlok wird oft auch als feuerlose Lokomotive bezeichnet. Im Gegensatz zur klassischen Dampflok verfügt die Dampfspeicherlok über keine eigene Feuerung zur Dampferzeugung. Sie ist daher an einen ortsfesten Dampferzeuger gebunden. Die fehlende Feuerung machte sie schon früher für den Einsatz in Chemischen Betrieben mit feuer- und explosionsgefährlichen Stoffen interessant. Aufgrund der Abhängigkeit von den fabrikeigenen Dampfquellen ist ihr Aktionsradius relativ begrenzt.

Die Dampfspeicherlok ist daher nur für den werkseigenen Rangier- und Verschiebedienst bestimmt. Um die Lok mit Dampf zu befüllen, ist sie daher auch nur in Betrieben zu finden, wo Dampf ohnehin zur Verfügung steht. So z.B. in Kraftwerken, Raffinerien und anderen ähnlichen Betrieben. Da die Lok keine Abgase produziert, ist sie in Hallen für das Betriebspersonal angenehmer.
Vor der Inbetriebnahme wird der Kessel der Lok mit Wasser befüllt. Anschließend wird dieses Wasser mit Dampf aufgeheizt.



Aufgrund seiner Wärmespeicherfähigkeit erlaubt das Kesselwasser der Lok nur eine gewisse Betriebszeit. Hierbei gibt das Wasser seine gespeicherte Energie in Form von Naßdampf ab. Ausgehend von ca. 15 bar Dampfdruck verringert sich dieser im Laufe der Zeit auf minimal 4 bar. Dann muß die Dampfspeicherlok erneut mit Dampf befüllt werden. Die Betriebszeit für eine Füllung kann je nach Beanspruchung 4-5 Stunden betragen.


Im Gegensatz zu normalen Dampfloks ist die Dampfspeicherlok recht wirtschaftlich in Betrieb und Unterhaltung. Das ist wohl auch der Grund, weshalb bis heute einige Betriebe diese Loks noch einsetzen oder als Reserve für Dieselloks behalten.

Die Bilder zeigen 2 stillgelegte Dampfspeicherloks neben dem Lokschuppen mit Reparaturwerkstatt und Dampfspeicheranlage im Frühjahr 1999 auf dem Betriebsgelände der Martinswerk GmbH *)

**) Die Aufnahmen entstanden mit freundlicher Genehmigung des Martinswerkes.

***) Eine weitere Dampflok befindet sich vor dem ehemaligen Ostbahnhof in Elsdorf. Siehe hierzu: Der Kleinbahnhof Elsdorf heute
und im Rheinischen Industriebahn- Museum Köln
Technische Daten der Dampfspeicherlok 6 der Martinswerk GmbH, Bergheim/Erft


Fabriknummer

3111/6

Baujahr

1953

Hersteller

Krupp Maschinenbau, Essen

Höchstgeschwindigkeit

35 km/h

Dampfdruck max.

15 kg/cm2

Steuerung

Bauart Heusinger

Treibraddurchmesser

900 mm

Länge über Puffer

7900 mm

Gewicht mit allen Vorräten

32 t

Achslast

16 t

Bremse

Handbremse, ab 1972 Knorr-Druckluftbremse

Beleuchtung

Explosionsgeschützt, Batteriebetrieb

Zentralschmierung

Bauart De Limon & Fluhme

Sonstiges

Ab Werk mit Dampfleutewerk Bauart Latowski


Text: A.O., RIM
Bilder: H.K.

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