Visitenkarte der ehemals blühenden Gemünder Eisenindustrie
Von Ernst Ludwig Haeger
2. Das Gemünder
Reitwerk
Standort: Hermann-Kattwinkel-Platz, Am Werk. (siehe schraffierte Flächen in der Flurkarte.) Gründung: Am 13. Mai 1486 erteilte Herzog Wilhelm von Jülich an fünf Bürger aus Gemünd die Konzession zum Betrieb eines Reitwerkes. Er bewilligte ihnen zu mäßigem Preis die Lieferung von Holzkohlen aus dem Kermeter und aus dem Monschauer Wald. (Weiteres über Holzkohlen und Eisenerz für dieses Werk siehe unter Kapitel 5.)
Standort
des Gemünder Reitwerkes: Ausschnitt der heutigen Flurkarte 23.
Darin maßstabgerecht eingezeichnet aus der ersten Gemünder
Katasterkarte von 1824 die beiden Gebäude des ehemaligen
Reitwerkes mit dem Wassergraben zum Antrieb der Wasserräder.
Die Entwicklung des Reitwerkes bis zum Ende des 18. Jahrhunderts haben ausführlich beschrieben:
Wilhelm Günther im Heimatkalender Kreis Schleiden 1953
Eugen Virmond in Geschichte der Eifeler Eisenindustrie.
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1816 |
war es in Gemünd das einzige Werk, welches nach der napoleonischen Zeit noch in Betrieb war |
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1829 |
ließen die Reitmeister die Konzession von 1486 vom Oberbergamt in Bonn bestätigen |
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1864 |
Eduard Hirz aus Gemünd kauft das Hammerwerk. (Der Holzkohlen-Hochofen war schon einige Jahre vorher abgerissen worden.) Er betreibt das Hammerwerk noch einige Wochen lang, reißt es dann ab und erbaut auf derselben Stelle ein Holzsägewerk. |
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1881 |
Dieses Sägewerk kauft
später Albert Fessenmeyer, welcher 1902 in Gemünd starb.
Drei seiner Söhne - Paul, Karl und Rudolf - übernehmen
das Werk und führen es bis 1930 weiter. |
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1930 |
Übernahme des Sägewerkes durch Bernhard Faust |
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1938 |
Wegen des gradlinigen Ausbaues
der Aachener Straße vom Bahnhof zur katholischen Kirche über
die Olef und weiter in Richtung Herhahn - Burg Vogelsang verlegte
Bernhard Faust seinen Betrieb nach Mauel. Die alten Gebäude -
und damit auch die noch vorhandenen Reste des früheren
Reitwerkes - wurden abgerissen. |
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Das Eisenwalz- und Schneidwerk (auch englische Drahtfabrik und Marienhütte genannt) von 1763 auf dem Büllenbenden, dort wo heute die Grundschule steht.
Kreis Euskirchen - Jahrbuch 1982
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