Mächtige Eiszapfen schmücken strohgedeckte Dächer







Im Rheinischen Freilichtmuseum herrscht nun winterliche Stille
Kölnische Rundschau vom 19. Januar 1963




Kommern. (mw) Über allen Gipfeln ist Ruh', über den Gipfeln spürest du kaum einen Hauch. - So ist gegenwärtig die Situation im Rheinischen Freilichtmuseum. An den Wochentagen verläuft sich selten ein Mensch hierhin, nur 30 bis 40 Besucher wurden am Sonntag gezählt.

Wenn im Freilichtmuseum ein Sanatorium wäre, so böte das um diese Jahreszeit den idealsten Erholungsaufenthalt, den man sich denken kann. Nicht das geringste Geräusch tönt aus dem Tal herauf, die winterliche Ruhe zu stören. Sogar die Vögel, die hier im Sommer wohlgemut ihre vielstimmigen Chöre pfeifen, scheinen sich auf der Futtersruche in menschenreicheren Gegenden zu befinden.

Für die Arbeiter des Freilichtmuseums ist ebenso eine Pause eingetreten, wie für ihre Kollegen in den Dörfern und Städten ringsum, denn auch das Lehmfachwerk verträgt bei seiner Herstellung die Kälte nicht. Lediglich einzelne Innenarbeiten können ausgeführt werden, so in dem Haus aus Bodenbach das im Frühjahr eingerichtet werden soll.

Mächtige Eiszapfen zieren die strohgedeckten Häuser - Foto: Büchel




Weitere Bauten werden vorbereitet, so daß ein in EIsig abgebrochenes Wohnhaus, daß gegen Ende des 17. Jahrhunderts entstand. Von einem Gehöft aus Brenig im Vorgebirge (Wohnhaus und Stall) wurde inzwischen die Scheune errichtet.

Im übrigen rechnet man trotz der gegenwärtigen Stille im Freilichtmuseum damit, im März oder April den 100.000. Besucher begrüßen zu können.




Rechts: Blick durch Fachwerk auf verschneite Häuser im Freilichtmuseum.

Foto: Büchel




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