„Deutschland“ hing am Haken
Kölnische Rundschau vom 10./11. April 1993




Rursee-Gesellschaft zog Fahrgastschiff vom Urftsee ab - Mit 64 Betriebsjahren in den Norden versetzt




Urftsee - Ein Stück Schiffsbaugeschichte der Eifel ging am Mittwoch unwiderruflich zu Ende. Die Rursee-Schiffahrtsgesellschaft in Schwammenauel zog ihr 1929 gebautes Fahrgastschiff "Deutschland" vom Urftsee ab. Ein gewaltiger Kran hob das 17 Tonnen schwere und knapp 20 Meter lange Schiff aus dem Wasser und hoch über die Uferbäume hinweg auf einen Spezialtieflader. So "verstaut", trat die "Deutschland" ihre letzte Fahrt durch die Eifel an. Mit 64 Betriebsjahren ist sie noch längst nicht reif für den Schiffsfriedhof, wird vielmehr auf einem Binnensee in Norddeutschland als Passagierschiff eingesetzt.

Auf dem Urftsee, der vollständig im Truppenübungsplatz Vogelsang liegt, habe die Ausflugsschiffahrt unter den derzeitigen Bedingungen einfach keinen Zweck, erklärte Schiffahrts-Geschäftsführer Ulrich Büchel. Das Schiff konnte nur sonntags zwischen Sperrmauer und der Bootsanlegestelle Gemünd/Büddenbach verkehren. (sch)

Wie ein großes Luft-Schiff schwebte die „Deutschland“ an den Trossen eines starken Krans über die Uferbäume am Rande der Urfttalsperre hinweg. (Bild: Wolfram Schumacher)




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