Kölnische Rundschau vom 29. September 1949

Der Grefrather Straßenbau ruht

Die Arbeit wurde auf Bordsteinherstellung umgestellt


Foto: Schmitz-Franke

Grefrath. Ein neues, uns bisher unbekanntes Motorengeräusch, ließ unsere Schritte nochmals zu der sich im Bau befindlichen Umgehungsstraße Benzelrath-Grefrath lenken. Da die Arbeiten an diesem Verkehrsweg auf längere Sicht unterbrochen werden müssen, ist man dazu übergegangen, Bordsteine herzustellen. Durch die schnelle Umstellung sind die Arbeiter wieder vollauf beschäftigt, der Weiterbau der Straße ist erst dann möglich, wenn die beiden Brücken fertig sind.

Wir hatten das Glück, bei den ersten Versuchen zur Herstellung von Bordsteinen mit dabei zu sein. Eine große Mischmaschine hat die Aufgabe, Kies und Zement tüchtig durcheinander zu mengen. Ist die Mischung gebrauchsfertig, wird sie in Eisenformen gefüllt. Diese werden vorher mit Öl eingefettet, damit sich nachher die Eisenteile der Formen von dem hineingepreßten Beton lösen.

Das Geräusch, das uns überhaupt hier hinkommen ließ, kam von dem elektrischen Stampfer, der die Masse in seine endgültige Gestalt zwängt. Zum Schluß wird der fertige Bordstein noch einmal mit der Kelle glatt gezogen und die Form gelöst. Bald geht der „frisch gebackene“ Bordstein in die weite Welt und wird ein Glied in einer langen Kette sein.

Die schnelle Umstellung auf diese Produktion ist erfreulich, sie scheint sich jedoch nicht sehr zu lohnen, aber die Hauptsache ist, das keiner der beim Straßenbau beschäftigten Arbeiter brotlos wurde.

-nk-

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