Kölnische
Rundschau vom 26. April 1949-
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Ein Ort der
Marienverehrung
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Das altehrwürdige Kloster
Bethlehem östlich Bergheims, auf der Höhe des Vorgebirges
gelegen, wird an den Sonn- und Feiertagen des Maimonats wieder viele
Marienverehrer in seinen Anlagen versammelt sehen. Seit etwa 50
Jahren gehören die Maiandachten im Bethlehemer Klostergarten
zum religiösen Brauchtum des Dekanates Bergheim und es hat
seinen tiefen Grund, weshalb gerade Bethlehem ein Ort der
Marienverehrung wurde.
Die Chronik erzählt, daß
Kirchenräuber in der Bergheimer Pfarrkirche eine Monstranz
stahlen und diese an Deutzer Händler verkauften, nachdem sie
auf ihrem Weg durch den heutigen Bethlehemer Wald die hl. Hostie
fortgeworfen hatten. An der Stelle, wo sie von einem Waldhüter
gefunden worden war, errichtete man ein Kreuz mit einem
Marienbildnis, später eine kleine Holzkapelle. Das war gegen
Ende des 15. Jahrhunderts. Seitdem gingen viele an diesen Ort, um
zur Gottesmutter zu beten. Jahrzehnte danach schenkte der Herzog von
Jülich den Franziskanern, die sich in Bergheim angesiedelt
hatten, einige Morgen Wald rund um die Kapelle, die inzwischen
manches bewegte Schicksal erlebt hatte. Dazu gab der Herzog die
Erlaubnis, dort ein Kloster zu bauen. Mit dem Bau wurde 1648
begonnen, 1655 war es fertiggestellt. Ein Kreuzweg wurde zwischen
Bergheim und dem Kloster angelegt, die Zahl der Beter aus naher und
weiterer Umgebung mehrte sich jährlich. Jahrhunderte später,
als das Kloster unter das französische Aufhebungsdekret fiel,
wurde das Gnadenbild Mariens zur Bergheimer Pfarrkirche gebracht, wo
es heute noch verehrt wird.
Die ältesten, heute noch
erhaltenen Teile des Klosters sind die Umfassungsmauern und ein
zweistöckiger, im Jahre 1720 errichteter Bau. Außerdem
befindet sich im Garten ein alter Brunnen, dessen Entstehung sogar
auf die Mitte des 17. Jahrhunderts zurückgeht.
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