Kölnische Rundschau vom 24. April 1948

Dr. Warsch im sterbenden Dorf

Bottenbroich. Auf Veranlassung des Kath. Männervereins fand im Lokale Schürger eine öffentliche Versammlung statt, zu der die Umsiedler von Bottenbroich und Umgebung geladen und zahlreich erschienen waren. Eine besondere Note erhielt die Versammlung durch das persönliche Erscheinen des Regierungspräsidenten Dr. Warsch, der in einer kurzen Ansprache zu dem Umsiedlungsproblem Stellung nahm und gekommen war, um sich über die Stimmung in der Bevölkerung zu unterrichten. In einer anregenden Aussprache gaben Gemeindedirektor Thiel, Pfarrer Meurers (Bottenbroich), Abgeordneter Albers, Dr. Modemann von den Kreiswerken, Oberkreisdirektor Kloos, Architekt Schlösser und Herr Schlesinger Auskunft über den augenblicklichen Stand der Umsiedlungsfragen und über die berechtigten Wünsche und Erfahrungen, die die Betroffenen an eine neue gesetzliche Regelung knüpfen. Zusammenfassend können die gesamten Forderungen in dem einen Satz gesagt werden: Aus der notwendigen Umsiedlung darf keinerlei finanzielle oder sonstige materielle Belastung der Umsiedler entstehen. Regierungspräsident Dr. Warsch betonte in einem Schlußwort, daß es für ihn eine Herzensangelegenheit sei, die Neuregelung des Rheinischen Braunkohlengebietes so durchzuführen, daß auch den berechtigten Interessen der Betroffenen Rechnung getragen wird.

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