Kölnische
Rundschau vom 11. Dezember 1948-
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Im Krankenhaus
der Bagger
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Die Grefrather Hauptwerkstätte:
eine wichtige Station im Bergbau
Vorbereitungen für den
Tiefbau
Grefrath. Der Bummelzug brachte uns nach Grefrath
- zur Hauptwerkstätte der Rheinischen Braunkohle A.G. - Früher
eine Brikettfabrik, hat man nun das Werk umgebaut zu einer
Werkstätte, in der all die Dinge repariert werden, die im Laufe
der Brikettfabrikation von Zeit zu Zeit überholt werden müssen.
Idyllisch ist die Lage des Werkes, inmitten eines kleinen
Waldes. Viele Aufgaben hat es dort zu erfüllen. Angefangen bei
den Kippwagen über die Lokomotiven bis zu den Großgeräten,
den Baggern und Auslegern; alle machen sie im Laufe der Jahre nach
angestrengter Arbeit Bekanntschaft mit der Grefrather
Reparaturwerkstätte. - Bedauerlich bleibt, daß durch den
Krieg die Reserven an Material, die den Betrieb auf dem
laufenden halten, fast gänzlich aufgebraucht sind. -
Nicht zuletzt spricht man darum von der eigenen Gießerei, die
mithilft, selbst die schwierigsten Reparaturen und Neuanfertigungen
in kürzester Frist zu ermöglichen.
Eine wichtige
Stellung nimmt das Werk als Krankenhaus für die
Maschinen der Brikettfabriken ein, zumal der Ausfall der
mitteldeutschen Zulieferfirmen sich stark bemerkbar macht. - Mit
einem eigenen Sägewerk wird das Problem Schwellen
zwar noch nicht gelöst, doch zwängt man sich damit etwas
leichter durch diesen Engpaß. Die Herstellung von
Baggerschwellen, die etwa doppelt so breit sind als die normalen
Schienenunterlagen, setzt eine besondere Erfahrung voraus; auch hier
ist das Sägewerk der treue Diener seiner Bergleute.
All
diese Dinge sind aber nur Rohgerüst. Die Seele des
Betriebes ist die etwa 150 Mann starke Belegschaft. Eine Seele, die
gepflegt wird. Das beweist die schon seit 25 Jahren betriebene Aus-
und Heranbildung des Nachwuchses. In eigenen Unterrichtsstunden,
durch Lehrgänge, Austausch in andere Kohlenreviere (Siegerland
und Ruhrbergbau) und durch Vorträge anerkannter Fachkräfte
auf dem Gebiete des Bergbaus, zieht man sich einen guten Stamm von
Fachpersonal heran, der später als Grubensteiger oder
Fabrikmaschinensteiger alle Möglichkeiten hat, sich durch
eigene Leistung emporzuarbeiten. Die Anwärter für diese
Posten werden von der Werksleitung auf die Maschinenbauschule
geschickt. Sie arbeiten drei Tage praktisch, während die
restlichen drei Wochentage dem Studium gewidmet sind. Nach
zweieinhalb Jahren - in denen es durch alle Abteilungen des Bergbaus
geht - sind sie fertig. Und die Grubenverwaltung hat die Garantie,
daß sie ein Personal hat, das technisch voll ausgebildet ist,
ihre Stollen weiterzutreiben.
In absehbarer Zeit
heißt es auch bei der Braunkohle Tiefbau. - Weise
Voraussicht muß schon jetzt die Kräfte schulen, die dafür
sorgen, daß die seit September bestehende Tagesleistung von
40.000 t Kohle auch im Tiefbau nicht unterschritten wird. - Daß
diese Förderziffern auch ein Verdienst der Männer in der
Hauptwerkstätte zu Grefrath sind, wird draußen nur selten
gesehen. Aber auch die wackeren Werkmänner verdienen den Dank
für die Gesamtleistung. Ihnen darum hier ein herzliches Glück
auf!
-nst.
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