Kölnische
Rundschau vom 7. April 1949
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Fahrzeit Köln
- Aachen: 70 Minuten
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Verbesserter Sommerfahrplan der
Reichsbahn - Köln gewinnt dabei
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(KR) Köln, 6. April.
Der soeben veröffentlichte endgültige Entwurf der
Reichsbahn für den Sommerfahrplan 1949 enthält wesentliche
weitere Fortschritte. Bereits mit den Änderungen vom 6.
Dezember waren auf der Rheinstrecke die Stationsaufenthalte
abgekürzt, und vor allen Dingen wurde die Höchstgeschwindigkeit
auf den Hauptstrecken erhöht. Nunmehr kommen auch alle übrigen
Fernstrecken in diese Beschleunigung. Dadurch werden neue
Einsparungen erreicht. Die Fahrzeit von Köln nach München
z. B. wird nochmals um 3 ½ bis 4 Stunden abgekürzt, und
auf der Strecke nach Hamburg werden Zeiteinsparungen bis zu 2
Stunden erreicht, obwohl die Züge auf dieser Strecke zum großen
Teil erst im vergangenen Jahre eingesetzt wurden und dadurch bereits
verhältnismäßig gute Fahrzeiten erhielten.
Auf
den Fernstrecken wird Köln hauptsächlich eine noch bessere
Verbindung zum Ruhrgebiet erhalten. Mehrere bisher aus
Süddeutschland in Köln endende Züge werden bis
Dortmund oder andere Städte des Ruhrgebiets weitergeführt
werden. In der Gegenrichtung nach Süddeutschland wird
hauptsächlich ein neuer Nachtschnellzug von Arnheim nach
München, nicht zuletzt wegen seiner guten Fahrzeiten, für
den Raum um Köln große Bedeutung erhalten. Einige früher
im Rhein-Main-Gebiet auslaufende Züge werden weiter nach
Süddeutschland durchgeführt werden.
Neue
Triebwagenverbindungen
werden zwischen Köln und
Aachen sowie zwischen Aachen und Düsseldorf geschaffen werden.
Der Triebwagen legt die Strecke zwischen Köln und Aachen in
etwa 70 Minuten zurück gegenüber 90 Minuten bei den
Eilzügen. Aachen und Köln erhalten außerdem eine
unmittelbare Schnellzugverbindung mit Flensburg. Die
Verkehrsverbesserungen zum Ruhrgebiet werden weiterhin durch eine
Verdichtung des Ruhr-Schnellverkehrs geschaffen. Auch der übrige
Nah-Schnellverkehr im Raume Köln wird wesentlich intensiviert
werden. Zu den vermehrten Fernverbindungen kommen außerdem
mehrere Personenzüge. Auf der Strecke Köln - Aachen zum
Beispiel sieht der neue Fahrplan (einschließlich der nicht
täglich verkehrenden Züge) insgesamt 21 Verbindungen vor
gegenüber nur 14 Verbindungen gegenwärtig. Zwischen Köln
und Euskirchen steigt die Zahl der Verbindungen von 15 auf 19.
Das
Reisen wird nach dem neuen Sommerfahrplan auch dadurch wesentlich
angenehmer, daß die Abfahrt- und Ankunftszeiten günstiger
liegen. Hierdurch werden die Anschlüsse verbessert und die
Reisezeiten, besonders im Umsteigeverkehr, noch stärker
verkürzt als im unmittelbaren Verkehr. Von allen Orten
Nordwest-Deutschlands kann man in einer Tagesreise bis in die Berge
Bayerns kommen.
Der Stand der Lokomotivreparaturen wird es
erlauben, die Planungen für den Sommerverkauf weitgehend zu
verwirklichen. Dagegen werden die Wünsche nach vermehrtem
Einsatz der Polsterklasse nur sehr begrenzt erfüllt werden
können. Immerhin wird von Köln aus mindestens je ein
Nacht-Zugpaar nach München und Hamburg Polsterklasse erhalten
können. Im Laufe des Sommers hofft man dann weitere Züge
mit Posterwagen ausstatten zu können. Auch von den 19 neu
eingesetzten Schlafwagen wird eine erhebliche Anzahl dem Verkehr
über Köln dienen können.
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