Kölnische
Rundschau vom 6. September 1949
Erster Brückenabschnitt fertiggestellt
Anfang November ist die Brücke ganz fertig
Bedburg. Am Samstag konnte nach Anbringung des Geländers der erste Bauabschnitt der neuen Erftbrücke im Zuge der Lindenstraße abgeschlossen werden. Die Arbeiten gestalteten sich in 64 reinen Arbeitstagen, ausgenommen Materialanfuhr, Herrichtung des Fangdammes, Enttrümmerung usw., recht schwierig. Vor allem mußte während dieser Periode ein behelfsmäßig angebrachter Steg dem ständigen Verkehr standhalten. Während dieser Zeit kam es zu keiner Verkehrsstockung oder zu irgend einem Unfall.
Montagmorgen
11 Uhr konnten Bürgermeister Freund, Stadtdirektor Walcak, die
Vertreter der Baufirma Julius Berger (Düsseldorf) und Architekt
Hüren (Horrem) als erste mit ihren Fahrzeugen die neue Brücke
überqueren. Ihnen schlossen sich die vielen Menschen an, die
sich auf beiden Seiten angesammelt hatten. Zu gleicher Zeit wurde der
Notübergang gesperrt, um mit dessen Abbruch sofort beginnen zu
können. Falls die Bauarbeiten durch die gute Witterung weiter
begünstigt werden, dürfte Anfang November die Brücke
ganz fertiggestellt sein, so daß dann auch die feierliche
Einweihung mit endgültiger Übernahme durch die Stadt
erfolgen kann.
Aus Anlaß der Fertigstellung dieses Bauabschnitts gab es am Abend für die beteiligten Bauarbeiter einen bescheidenen Umtrunk. Das eigentliche Richtfest wird erst später gefeiert. Die neue Erftbrücke wird eine Zierde des Städtchens werden. Sie besitzt augenblicklich einen Fußgängersteg von 1 ½ und eine Fahrbahn von 5 Meter Breite, so daß sich jetzt schon der Verkehr reibungsloser abwickeln dürfte als bisher. Die Brücke wird aber später auf jeder Seite einen Fußgängersteg von 2 ½ Meter und eine Fahrbahn von 10 Meter Breite haben. Gleichzeitig mit diesen Arbeiten wird auch das Flußbett gesäubert und zu beiden Seiten Abschlußmauern an den Uferböschungen angebracht, die das Gesamtbild der modernen Brückenanlage noch erhöhen werden.