Kölnische
Rundschau vom 5. Mai 1949
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Kraftverkehr
der Post wird verstärkt
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Eine Folge des beschleunigten
Zugverkehrs - Schwierigkeiten beim Postaustausch
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(KR) Köln, 4. Mai.
Nachdem aus Anlaß des 100jährigen Bestehens des
Bahnpostamtes 8 die Angestellten mit ihren Angehörigen bereits
am Sonntag eine Betriebsfeier in größerem Rahmen
veranstaltet hatten, war zwei Tage darauf bei der Oberpostdirektion
ein Festakt, dem außer Mitarbeitern des Bahnpostamtes
Vertreter der Hauptverwaltung Frankfurt, der Reichsbahn und der
Militärregierung beiwohnten. Von den acht im Jahre 1849
gegründeten Bahnpostämtern, sagte der Präsident der
OPD, Baumhoff, könne das in Köln als einziges in den drei
Westzonen seinen hundertsten Geburtstag feiern, denn alle übrigen
damals ins Leben gerufenen Ämter lagen in der russisch
besetzten Zone. Das 100jährige Bestehen des Amtes legte allen
Angestellten die Verpflichtung auf, die Tradition zu wahren und
in
dem alten Geist der Pflichttreue
weiterzuarbeiten.
Ministerialdirektor Dr. Lapp überbrachte die
Glückwünsche der Hauptverwaltung und wünschte dem
Bahnpostamt 8 gute Fahrt ins zweite Jahrhundert.
In seinem
Vortrag 100 Jahre deutsches Bahnpostwesen betonte
Oberpostdirektor Dr. Hoffmann, daß sich zwar der
Geschäftsverkehr zwischen der Bahn- und Postverwaltung stets in
einer zuvorkommenden Form abwickle und die Bahn den Belangen der
Postverwaltung im allgemeinen bereitwilligst Rechnung tragen, daß
sich aber doch Fragen ergäben, wo die Bahn
die
Wünsche der Kundin Post
nicht in dem erwarteten
Umfang berücksichtige. So habe di Bahn im rhein.-westfälischen
Raum jetzt den Nahschnellverkehr für Personenzüge
eingerichtet und lehne bei diesen Zügen die Mitnahme von
Bahnpostwagen und auch die Briefbeutelbeförderung durch
Zugpersonal ab. Die Bahn begründe ihr Verhalten damit, daß
sie dem zunehmenden Wettbewerb des Kraftwagenverkehrs in der
Personenbeförderung nur begegnen könne, wenn sie auf eine
wesentliche Beschleunigung ihres Zugverkehrs bedacht sei. Die Lage,
vor die heute die Post im Rhein-Ruhr-Gebiet gestellt sei, könne
sich schon morgen in einem anderen Verkehrsgebiet wiederholen. Schon
jetzt seien vielfach die kurzen Haltezeiten der Züge zu einem
ordnungsmäßigen
Postaustausch nicht mehr
ausreichend,
so daß bei einer Verkehrssteigerung
ernste Schwierigkeiten zu erwarten seien. Zum Vorteil der ganzen
Volkswirtschaft würde es jedenfalls sein, wenn sich die
Zentralverwaltungen von Post und Bahn zusammenfänden, um unter
Klarstellung ihrer beiderseitigen Notwendigkeiten festzulegen,
inwieweit ein Zusammengehen auch unter den gegenwärtigen
Verhältnissen zweckentsprechend und beiden Seiten vorteilhaft
sei. Ohne Zweifel würden die Verhältnisse die Post
nötigen, im Nahverkehr, dessen Begriff nicht eng zu fassen sei,
in viel weiterem Umfang als bisher von der Schiene auf den
Kraftwagen überzugehen. Das werde nicht nur eine erhebliche
Vermehrung des Postfahrzeugsparks bedingen, sondern die Post auch
zwingen, bauliche und sonstige Betriebsanlagen zu ändern und zu
modernisieren.
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