Sonderausgabe Kölnische Rundschau vom 27. März 1956




Köln - Internationales Verkehrszentrum

Vipsanius Agrippa handelte vernünftig - Brücken eh und jeh- Der Radius von 100 km - Wie wird es mit dem Autobahnring? - Chancen des Flughafens - Expresse nach allen Richtungen - Bündelung im Hauptbahnhof - 1955 die meisten Touristen

Von Dr. Hans Ludwig Zankl




Aus der Erfahrung unserer Tage muß man sagen, daß der römische Feldherr Vipsanius Agrippa recht vernünftig gehandelt hat, als er - wie wir annehmen - im Jahre 12 v. Chr. die Ubier gerade an der Stelle des heutigen Köln ansiedelte. Mit Zirkel und Landkarte spielend, kann man leicht nachprüfen, daß die Stadt eine überaus günstige Lage hat.

Es wäre überhaupt zu prüfen, ob eigene Autostraßen, die vielleicht bis an das Stadtzentrum heranführten, am ehesten dem wirklichen Bedürfnis der Verkehrsteilnehmer und den an echten Lebensinteressen der Stadt ausgerichteten Wünschen entsprechen. Im übrigen ist Köln erfreulicherweise eine ausgesprochene „autobahnnahe“ Stadt. Zu den nächsten Maßnahmen gehört auch der Ausbau der Autobahnstrecke Köln - Düsseldorf. Kein Zweifel, daß hier heute bereits eine Überlastung eingetreten ist, die manchmal den Nutzen des Kraftfahrzeugs fragwürdig erscheinen lassen könnte.

und Hoek v.H. - Köln, die in Köln zusammengeschlossen werden, und schließlich den „Glückauf“, der eine Verbindung von Essen über Köln nach Wien herstellt.

Überaus bedeutsam ist auch die Verkehrsbeziehung Nord - Süd. Wir denken an den „Rheingold“ London - Hoek v.H. - Köln - Basel mit Kurswagen nach Rom und Innsbruck, wozu der Flügelzug Dortmund - Köln - Innsbruck mit Kurswagen nach Basel kommt. Nicht minder bekannt ist der „Loreley-Expreß“ London - Hoek v.H. - Köln - Basel mit


Nehmen wir etwa die uns sehr vertraute Entfernung Köln - Berlin. (Wir wissen, daß wir diese Strecke vom Flughafen Köln-Bonn in Wahn aus bis nach Berlin-Tempelhof in knapp zwei Stunden bewältigen.)

Die Strecke in den Zirkel gespannt und um den Mittelpunkt Köln geschlagen, zeigt die fast überraschende Tatsache, daß wir damit nicht nur Paris, Brüssel und Amsterdem, sondern auch London, Prag und Bern erreichen. Diese Tatsache macht augenscheinlich deutlich, daß Köln wahrhaft ein echter Verkehrsmittelpunkt ist.


Erst mal: Brücken !


Dabei ist es nicht allein die natürliche Situation, sondern ebensosehr das zweitausendjährige Bemühen um „moderne“ Verkehrsverbindungen, was hier bestimmend war. Eifrige und unternehmungslustige Menschen haben Köln im Laufe der Zeit zu dem entscheidenden Verkehrsknotenpunkt gemacht. Maßgebend ist dafür freilich das Vorhandensein leistungsfähiger Brücken.



Damit wurde unter Konstantin dem Großen im Jahre 312 begonnen, als die erste feste Rheinbrücke zum Kastell Divitium (Deutz) hinübergeschlagen wurde. Diese Brücke hat 500 Jahre bestanden und sicher unerhörten Anteil am Werden des Verkehrszentrums. So kurios es klingen mag, die eigentliche Lebensader der Stadt ist tatsächlich nicht so sehr der Strom, sondern vielmehr der ihn westostwärts kreuzende Verkehr, der über die Brücken der Stadt geleitet wird.

Im ganzen gesehen wird nach dem endgültigen Ausbau der Autobahn im Raum Köln und der Fertigstellung des Gesamtnetzes in der Bundesrepublik die zentrale Verkehrssituation der Stadt Köln entscheidend verbessert. Am Rande sei auch noch vermerkt die geplante Verbindung zum Flughafen Köln - Bonn in Fortsetzung des „Autobahnzubringers“ Deutz, eine Schnellverbindung, die den mit hervorragenden Möglichkeiten ausgestatteten Flughafenraum günstig an das Stadtgebiet anschließen wird.

Kurswagen Chur und Luzern sowie Meran und schließlich der „Holland-Italien-Expreß“ Amsterdam - Köln - Basel mit Kurswagen nach Genua und Rom.

Diese Übersicht zeigt deutlich die große Bedeutung des Eisenbahnknotenpunktes Köln im großen Reiseverkehr. Dem internationalen Reisepublikum stehen hier 63 Zug- und Kurswagenverbindungen zur Verfügung, womit in alle Nachbarländer und weit darüber hinaus Verbindungen gegeben sind. Die besondere Aufgabe im internationalen Reiseverkehr liegt für den

Bahnhof Köln darin, daß er eine straffe Bündelung dieser Züge ermöglicht und hier der Zugbildungs- und Umsteigeverkehr eingerichtet wird.


22 Güterbahnhöfe


Selbstverständlich ist in diesem Zusammenhang nicht nur an den Personenverkehr zu denken, der in Köln eine sehr große Rolle spielt. Viele wichtige Güterzüge enden hier oder werden im Raum Köln neu zusammengestellt. Im Internationalen Güterverkehr sind insbesondere die wichtigen Verkehrsverbindungen nach Westen, also Frankreich, Luxemburg, Belgien, Holland und England, sowie die vermittelnden Verbindungen zu den nordischen und südlichen Ländern Europas zu nennen. Die 22 Kölner Güterbahnhöfe sind weitgehend

Die Entwicklung der Übernachtungen in Köln zwischen 1919 und 1955 - Die Jahre 1944 bis 1946 sind aus naheliegenden Gründen nicht erfaßt

Dezentralisiert, 14 davon sind bundeseigene, 4 stadtkölnische und 4 kleinbahneigene.

Die beträchtliche Zahl der Brücken, die im Laufe der Jahrhunderte in Köln gebaut wurden, ist irgendwie immer Lebenselement der Stadt gewesen. Deshalb war der Zusammenbruch des Jahres 1945, welcher keine einzhige Brücke übrigließ, so gefährlich und lebensbedrohend für das auf 45.000 Einwohner zusammengeschmolzene und unsagbar zertrümmerte Stadtwesen. Mit anerkennenswerter Energie ging man daran, den Brückenplatz Köln wieder zu errichten. Dabei wird heute allzu leicht vergessen, daß die hier notwenidgen Gelder an anderer Stelle des städtischen Wiederaufbaus fehlen mußten.

Mit Stolz zeigen wir den Besuchern aus aller Welt die Werke moderner Brückenbaukunst in Mülheim, Deutz und Rodenkirchen. Heute stehen wieder fünf Brücken dem Verkehr zur Verfügung und weitere sind geplant.

Die Chancen Wahns


Überhaupt hat der Flughafen Köln - Bonn eine besondere Bedeutung einmal durch die meteorologisch günstige Stituation, die verhältnismäßig selten Nebel aufkommen läßt, und zum anderen durch die hier nach Überwindung organisatorischer Schwierigkeiten gegebenen räumlichen Entwicklungsmöglichkeiten. Der Kölner Flughafen, der vor dem Kriege ein sehr hohes Aufkommen an Fluggästen nachweisen konnte, ist inzwischen nicht in dem Maße entwickelt worden, wie dies wünschenswert und auch notwendig wäre. Eine vielleicht etwas einseitig orientierte Flughafenpolitik der Düsseldorfer Landesregierung mag sich in diesem der Bundesregierung nahestehenden Raum ungünstig ausgewirkt haben, die freilich offenbar auch verbunden ist mit

Unter den Güterbahnhöfen ist der von Gereon die vielleicht bedeutendste westdeutsche Umladestelle für Stückgut mit einer Leistung von 1500-2200 Tonnen täglich. Auf dem Verschiebebahnhof Gremberg können täglich 6000 Wagen behandelt werden. Die größte Expreßgutumladestelle des Bundesgebietes befindet sich im Kölner Hauptbahnhof. Ein bemerkenswertes Bild von der weiter aufstrebenden Entwicklung Kölns als Güterversandplatz mag die Tatsache zeigen, daß der Gepäckversand um 9,9 vH und der Expreßgutversand um 8,9 vH im Jahre 1955 gegenüber dem Vorjahr angestiegen ist.

Sehr bedeutungsvoll ist auch der Güterumschlag in den Kölner Häfen. Der Gesamtumschlag betrug im Jahre 1955 immerhin 2,8 Millionen Tonnen. An beladenen Schiffen wurden in diesem Jahr 11.300 gezähät. Der Hauptverkehr spielt




Das große Problem ist die Hohenzollernbrücke, die heute ihre Funktion als Eisenbahnbrücke wohl erfüllt, mit 700 Zügen am Tage aber eine geradezu unvorstellbare Verkehrsbelastung auszuhalten hat. Es ist selbstverständlich, daß sie in absehbarer Zeit vergleisig ausgebaut werden muß.


Dann wird aber auch die Frage akut, wie sich die Ausgestaltung dieser Brücke für Kraftfahrzeuge auf das Nervenzentrum der Stadt, nämlich den Dombereich, auswirken wird. Diese schnelle Verbindung vom Hauptbahnhof zum Messegelände ist auf die Dauer unerläßlich, obwohl man sich klar ist, daß bei dem ständig wachsenden Kraftfahrzeugverkehr nicht unerhebliche Schwierigkeiten entstehen werden.

Die Herkunft der ausländischen Besucher Kölns, nach dem heutigen Stand aufgeteilt

Der Einzugsbereich


In der vorliegenden Darstellung kommt es uns aber nicht darauf an, die innerstädtischen Verkehrsverbindungen zu analysieren, sonder wir beschäftigen uns mit den großen Verkehrsströmen, die heute aus allen Teilen Europas den Kölner Raum umbranden. Blicken wir auf eine Straßenkarte, so ergibt sich das Bild einer „Verkehrsspinne“, die zentral auf das Stadtgebiet Köln hin orientiert ist. Diese Ausrichtung des Verkehrsnetzes ist spürbar bis zu einem Raum der 50-100 km vom Stadtzentrum entfernt ist.

Militärischen und besatzungsmäßigen Tatbeständen, wie sie nicht selten der wirtschaftlichen Entwicklung hemmend im Wege stehen. So schwierig die Verhältnisse im Flughafen Köln-Bonn sein mögen, erhebliche Chancen sind hier jedenfalls gegeben.

Das Interesse der Stadt Köln und ihrer Bewohner für moderne Verkehrsmöglichkeiten hat sich immer wieder gezeigt. Im Flugverkehr ist dies heute vielleicht am ehesten am Beispiel des Hubschrauberverkehrs zu beweisen. Wir denken an die ausgezeichnete Verbindung Brüssel - Köln - Bonn und

sich in in der Verbindung zu den Niederlanden, nach Belgien und nach der Schweiz ab.

Unter touristischen Gesichtspunkten ist auch der Personenverkehr, insbesondere der der „Köln-Düsseldorfer“ mit vielleicht rd. 3 Millinen Fahrgästen recht bedeutungsvoll. Köln ist der Ausgangs- und Endpunkt der weltberühmten Rheinfahrten.






Wir erkennen den „Einzugsbereich“, eine verkehrsmäßig sehr wesentliche Vorstellung, die in engem Zusammenhang steht etwa mit Großveranstaltungen in einem Ort. Wir greifen wieder zum Zirkel und schlagen um Köln einen Kreis mit dem Radius von 100 km. Das ist etwa ein Gebiet, aus welchem es ohne besondere Schwierigkeiten möglich ist, mit dem Kraftfahrzeug oder auch mit der Eisenbahn zu einem Besuch nach Köln zu kommen, ohne daß eine Übernachtung vorgesehen werden muß. Der so abgegrenzte Raum, der im übrigen nicht nur Deutschland, sondern auch Holland und Belgien berührt, mag immerhin eine Einwohnerzahl von 5 bis 6 Millionen aufweisen. Bekanntermaßen ist hier das


In die lockende Ferne ...
Der Kölner Hauptbahnhof wird zur Zeit in seinen Empfangstrakten einem Umbau unterzogen, der bis zum Katholikentag im Herbst 1956 wenigstens die große Eingangshalle fertigstellen soll. Unser Bild zeigt die vom Umbau unberührte Bahnsteighalle bei Nacht: Startplatz für Reisen in die lockende Ferne.

Ruhrgebiet einbezogen, welches allerdings durch eine Reihe von Großstädten weitere Verkehrszentren besitzt.

Es wird sich im nächsten Jahr, etwa im Zusammenhang mit der Bundesgartenschau, erweisen müssen, ob der Einzugsbereich von Köln aus voll erfaßt werden kann. Sicher bedarf es dazu starker „magnetischer“ Kräfte, ist doch die zum erheblichen Teil großstädtische Bevölkerung innerhalb des Einzugsbereiches nur mit sehr einprägsamen Werbemaßnahmen anzusprechen.

Zurück. Der Hubschrauberplatz, an der Venloer Straße keinesfalls so abgelegen, wie man gelegentlich behauptet, ist mit dem Kraftfahrzeug aus dem Kölner Banken- und Versicherungszentrum in wenigen Minuten zu erreichen. Gedanken, die auf deine Überdachung des Omnibusbahnhofes und damit eine Landemöglichkeit für Hubschrauber hinzielen, mögen zukunftsweisend sein, treffen aber nicht ganz die wirklichen Erfordernisse, spielt doch das Umsteigen von der Eisenbahn zum Hubschrauber nicht jene Rolle, die man manchmal annimmt. Die Kombination Hubschrauber - Kraftfahrzeug ist vielmehr wohl entscheidend.

Echtes touristisches Zentrum


Der Fremdenverkehr selbst spiegelt sich in Köln in vielfältiger Form. Wir wissen, wie sehr etwa der Kölner Dom zu einer Sehenswürdigkeit von höchster internationaler Bedeutung geworden ist. Die Amerikaner pflegen ihn als ein „must zu bezeichnen (was man gesehen haben muß!). Besucher aus aller Welt treffen sich hier in den Sommermonaten. Die eigentliche Reisezeit bringt naturgemäß auch den Höhepunkt des Besucherstromes in Köln. Zahlenmäßig ist dieser Verkehr, soweit er die




Passanten anbelangt, also jene Besucher, die in Köln nicht übernachten, keinesfalls vollständig festzuhalten. Die sehr eingehende Fremdenverkehsstatistik kann sich nur mi den hier übernachtenden Gästen befassen. Aber auch diese Zahlen spiegeln ein überaus großes Volumen und eine sehr erfreuliche Aufwärtsentwicklung wider. Köln ist ein echtes touristisches Zentrum.

Im letztgenannten Jahr nahm der Ausländerverkehr mit 234.098 Besuchern ein bisher in Köln unbekanntes Ausmaß an. In einzelnen Monaten stellen die ausländischen Besucher fast 50 vH des Gesamtübernachtungsverkehrs.

Nun mag die Frage interessieren: Woher kommen die ausländischen Besucher? Im Jahre 1955, das strukturell etwa auch den vorausgegangenen Jahren entspricht, waren es die Besucher aus USA, die das Hauptkontingent des Ausländerfremdenverkehrs in Köln stellten. Es wurden 46.411 gezählt. An zweiter Stelle stehen Besucher aus den Niederlanden mit 28.991 und an dritter Stelle Besucher aus Belgien/Luxemburg mit 27.741 Besuchern.




Autobahn-Probleme

Das eigentliche Gerüst des Kraftverkehrs ist in unserer Zeit das Netz der Autobahnen, welches den Raum um Köln schon heute sehr stark erweitert und in der Zukunft noch stärker erfassen wird. Wir denken an die Autobahn Köln - Frankfurt und weiter nach Karlsruhe und Stuttgart bis München, sowie die Autobahn Köln - Ruhrgebiet - Hannover - Berlin und die im Bau befindliche Autobahn Köln - Aachen, die ihren Anschluß an das belgische Netz Lüttich - Brüssel - Gent findet. Bekanntermaßen ist die Strecke nach Aachen als vordringlich anerkannt, womit die Autobahnring um Köln etwa zu zwei Drittel geschlossen wird, während die Nordwest-Tangente, die den Grüngürtel entlang nach Leberkusen führen soll, wohl erst in einem späteren Zeitpunkt verwirklicht werden kann.

Der Anschluß an Bonn durch eine eigene Autostraße war schon immer bedeutungsvoll und hat seine Bewährungsprobe inzwischen längst bestanden. Wenn man heute die vorläufige Bundeshauptstadt häufig in einem Atem mit Köln nennt, so ist dies nicht zuletzt dieser ausgezeichneten und fraglich manchmal überlasteten Kraftfahrzeugstraße zu danken, Das Wesentliche dieser Verkehrsverbindung liegt darin, daß eine schnelle Möglichkeit gegeben ist, von Stadtzentrum zu Stadtzentrum zu gelangen.

Und dann berühren wir ein Problem, in welchem sich die Ansichten der Verkehrsingenieure, denen es auf die Flüssigkeit des Verkehrs, auf Umgehungsstraßen usw. ankommt, nicht immer mit denen der Fremdenverkehrsfachleute decken. Es kommt nämlich nicht nur darauf an, daß ein gute Autobahn- oder Straßennetz den innerstädtischen Verkehr in unserer Stadt entlastet, sondern man muß auch dafür sorgen, daß die Besucher bequem in das Innere der Stadt hineinkommen, was ja ihre eigentliche Absicht sein dürfte. Etwas übertrieben formuliert: Der geschlossene Autobahnring könnte es mit sich bringen, daß die Reisenden in Zukunft Köln weit weniger besuchen als dies heute der Fall ist. Zahlreiche und günstige Ab- und Zufahrtmöglichkeiten im Bereich des Großstadtraums sind deshalb unabdingbare Forderungen.

Eisenbahnknotenpunkt Köln


Im Eisenbahnverkehr nimmt naturgemäß der Nahverkehr großen Raum ein, wie ja auch die Verkehrsausstrahlung einer Stadt wie Köln sehr erhebliche Ausmaße erreicht. Die im Jahre 1955 in Köln ausgegebenen Fahrkarten geben zahlenmäßig davon einen Begriff, waren es doch immerhin rund 6,1 Millionen. Allein in der Fahrkartenausgabe Köln-Hbf. wurden am 23. Dezember vorigen Jahres, dem Spitzentag, 26.591 Fahrkarten asugegeben. Gleichermaßen bedeutungsvoll ist aber auch der über die Eisenbahn nach Köln hereinströmende Verkehr, den man etwa in den frühen Mogenstunden optisch sehr eindrucksvoll auf dem Bahnhofsvorplatz erleben kann. Es ist erstaunlich, wie dieser Ansturm auch während des Umbaues des Hauptbahnhofes bewältigt werden kann. Erfreulicherweise ist bald mit der Fertigstellung des Nebenbaues zu rechnen.

Maßgebend für die vorliegende Betrachtung ist aber der internationale Eisenbahnverkehr, soweit er über Köln geführt wird. Da ist zunächst die Verkehrsbeziehung Ost-West. Wir nennen den „Nord-Expreß“ Paris - Köln - Kopenhagen mit Kurswagen nach Stockholm und Oslo sowie Warschau und einen Flügel Ostende - Kopenhagen. Dann denken wir an den „Paris-Skandinavien-Expreß“ Paris - Köln - Stockholm, oder an den „Saphir“ London - Ostende - Köln - Dortmund sowie den „Paris-Ruhr“, der eine Verbindung Dortmund - Köln - Paris herstellt. Nicht minder eindrucksvoll ist die Verkehrsbeziehung West - Südost; nennen wir etwa den „Ostende-Wien-Expreß“ London - Ostende - Wien mit kurswagen nach Konstanz und Innsbruck, oder den „Tauern-Expreß“ London - Ostende - Köln - Belgrad mit Kurswagen Klagenfurt - Graz - Sarajewo und Athen oder den „Kärnten-Expreß“ London - Ostende - Köln - Klagenfurt oder den „Steiermark-Expreß“ London - Ostende - Köln - Graz mit Kurswagen nach Rijeka und Split oder den „Tirol-Expreß“ London - Ostende - Köln - Innsbruck, den „Austria-Expreß“ London - Hoek van Holland - Köln - Graz mit Kurswagen nach Wien - Bad Aussee und Innsbruck oder den „Jugoslawien-Expreß“ nach Belgrad - Rijeka mit den Flügeln Amsterdam - Köln

Wie bereits ausgeführt, sind die tatsächlichen Besucherzahlen wesentlich höher, da in der Statistik nur die Besucher gezählt werden können, die mindestens eine Nacht in Köln belieben. Weitere Höhepunkte des Kölner Fremdenverkehrs, erfreulicherweise außerhalb der eigentlichen Reisesaison, sind die großen Messe- und Ausstellungsveranstaltungen. In diesen Zeiten reichen die in den Beherbergungsstätten zur Verfügung stehenden Zimmer naturgemäß nicht aus. Das Verkehrsamt verfügt dann dank der veständnisvollen Mithilfe der Kölner Bevölkerung über mehr als 6.000 Privatzimmer.

So rundet sich das Bild der Stadt Köln als internationales Verkehrszentrum. Aufgeschlossen und allen Formen des Verkehrs zugeandt, hat Köln heute wieder seine großartige Stellung neu erobert, ein Erfolg, der nur aus der Gastfreundschaft und Anteilnahme der Bürger erwachsen konnte.





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