Beilage Kölnische Rundschau vom August 1947

An Erft und Gilbach


Heimatblätter für den Kreis Bergheim


Zum Geleit!

Nach einem Jahrzwölft planmäßiger Verführung und einem Zusammenbruch größten Ausmaßes ist inmitten der Wirrnis unserer Tage, der Sorge und Not der Stunde, der Verlockung des Augenblicks die Gefahr der geistigen und moralischen Entwurzelung unseres Volkes besonders groß. Zumal in einem Landstrich, der von den Verheerungen und Folgen des Krieges so schwer getroffen ist, wie unsere Heimat. In dieser Lage tut die Besinnung auf die starken geistigen Kräfte der Heimat dringend Not. Diese Heimatbeilage, an deren Schaffung die Kölnische Rundschau als erste neudeutsche Zeitung herangeht, soll daher nicht der gegenwartsfremden Versenkung in abseitige Liebhabereien eines kleinen Kreises von Heimatfreunden dienen, sondern der Rückbesinnung breitester Volksschichten auf Kultur und Geist der Heimat, um daraus Kraft zu ziehen für Gegenwart und Zukunft. Zugleich wollen diese vorerst noch recht bescheidenen Blätter, deren Format zum Sammeln und Aufbewahren anreizen soll, die junge Generation und die Zehntausende neuer Mitbürger hineingeleiten in das Verständnis der Landschaft, in der sie leben.

Kölnische Rundschau

Viel mögen wir verloren haben, die Heimat durften wir behalten. Ihre einfache Schönheit, Sprache, Sitte, ihr Brauch, diese Werte konnte uns Krieg und Not nicht nehmen. Aus unserer Heimatliebe wächst die Gemeinschaft, die schöpferische Kraft, wieder auf- und neuzubauen. Die uns gebliebene Heimat verpflichtet den Millionen gegenüber, denen sie genommen, die um Verlorenes trauern und Neues noch nicht gewannen, verpflichtet auch den Söhnen und Brüdern gegenüber, die immer noch in fremden Landen als Gefangene zurückgehalten werden.
Die Kölnische Rundschau, die nun monatlich eine Heimtbeilage herausgibt, erfüllt hiermit vielen Tausenden einen Herzenswunsch. Diese Heimatbeilage wird bei uns wärmste Aufnahme finden.
Neben unserem Dank sprechen wir die Hoffnung aus, daß der Inhalt unseren frohen Erwartungen entspricht.

Johannes Even, Landrat

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