Kölnische
Rundschau vom 23. Dezember 1947-
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Blick über
das Erftland
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Zum Gedenken Adolf Kolpings
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Kerpen. In diesen Wochen begeht das
Kolpingwerk die Zusammenfassung aller Kolpingfamilien, in fast allen
Ländern der Erde besondere Gedenktage. Der Dezember ist der
Geburts- und auch der Sterbemonat Adolf Kolpings. In seiner Heimat
ist dieser Tag nicht eine Angelegenheit eines Vereins, sondern der
ganzen Stadt. Die Kerpener sind stolz auf ihren Gesellenvater, und
aus Dankbarkeit ehren sie ihren großen Sohn immer wieder.
Diese letzte Gedenkfeier für Adolf Kolping war eine Ehrung ganz
besonderer Art. Am Morgen bewies eine große Schar der
Kolpingsöhne am Opfertisch in der Notkirche ihre Verehrung und
Anhänglichkeit an diesen Jugendführer. Beim Festakt im
Kinosaal Moll, wo man die alten Fahnen und neuen Banner der Kerpener
Vereine aufgestellt hatte, waren geistliche und weltliche Behörden,
der Stadtrat und die Vorstände sämtlicher Vereine des
Städtchens mit den Kolpingsjüngern versammelt. Die Feier
leitete der junge Senior, ein Symbol für die Erziehungsweisheit
Adolf Kolpings, der den von den Jungmännern gewählten
Altersgenossen als den mündig gewordenen Sohn in
gleicher Verantwortung neben den Priester als den Vater
höherer Ordnung stellt. In Freiheit und Ehre, betonte der
Präses in seiner Ansprache, solle der junge Mann geistige
Bildung, Herzensformung, berufliche Förderung und Höherführung
empfangen. Nicht das Gängelband sei der Erziehungsfaktor,
sondern der ruf an das Hohe, Hehre und Heilige, an das Ideal.
Dechant Esser als Ortspfarrer deutete Kolping als Erzieher zu
rechter christlicher Familienauffassung. Amtsbürgermeister
Schaeven zeigte, wie die Vergötterung eines Menschen in den
vergangenen Jahren zum Untergang führte, wie aber Kolping,
indem er dem Herrgott die erste Stelle gibt, für die Ewigkeit
baute. Zum Abschluß der Feierstunde wurde der Film Die
Tagung des Deutschen Seniorenrates in Köln und Kerpen in
der Karwoche 1947 uraufgeführt.
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Adolf
Kolping
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