Kölnische
Rundschau vom 1. Juli 1947
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Die
Wasserversorgung des Kreises
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Die heißen Sommermonate stehen
vor der Türe, und in einigen Großstädten sind schon
vorsorglich Maßnahmen zur Beschränkung des
Wasserverbrauchs getroffen worden, um die so dringende Versorgung
der Bevölkerung mit gutem Trinkwasser sicherzustellen. Auch in
einigen Außenbezirken des Kreises bereitet die
Wasserversorgung in den heißen Sommermonaten große
Sorge. Die Pumpstationen der Kreiswerke in Sindorf, Glesch und
Mödrath können zwar so viel Trinkwasser fördern, daß
eine reichliche Versorgung sichergestellt ist. Schwierigkeiten macht
nur die Weiterleitung des geförderten Wassers an die
Entnahmestellen. Die Zahl der Kreisbevölkerung ist bekanntlich
um rund 25 - 30 v.H. gestiegen. Diese Zunahme zusammen mit einer
verstärkten Industrialisierung hat auch eine Erhöhung des
Wasserkonsums um rund 50 v.H. gegenüber 1938 zur Folge
gehabt.
Am Leitungsnetz des Kreises konnten während des
Krieges keine Arbeiten mehr ausgeführt werden. Erst in
allerjüngster Zeit ist es den Kreiswerken gelungen, unter
großen Schwierigkeiten geringe Mengen Leitungsrohre zu
erhalten, und in diesen Tagen wurde die bereits seit langem geplante
Verbindungsleitung Broich - Buchholz in Betrieb genommen, um vor
allem die Wasserversorgung von Grube und Ortschaft Neurath zu
verbessern.
Ein zweites altes Projekt ist gleichfalls in
Angriff genommen: die Verbindungsleitung von Glesch entlang der
Bergheimer Allee nach Bedburg, um damit auch eine bessere Versorgung
der hoch gelegenen Orte Frauweiler, Garsdorf usw. zu erreichen. In
Büsdorf ist ein Brunnen gebohrt worden. Die schon seit langem
bestellte Bohrlochpumpe konnte dagegen noch nicht geliefert werden.
Durch das Entgegenkommen der Rheinischen Aktiengesellschaft ist auch
hier die Wasserförderung in diesen Tagen aufgenommen worden;
sie wird sich in einer besseren Versorgung der Orte Büsdorf,
Glessen und Fliesteden auswirken und auch einiges zur Verbesserung
der Verhältnisse in Fortunagrube, Oberaußem und
Niederaußem beitragen. Geplant ist weiterhin, die neue
Pumpstation in Mödrath durch eine direkte Leitung mit der
Versorgungsleitung nach Türnich zu verbinden, um damit auch die
Wasserverhältnisse der südlich gelegenen Orte Türnich,
Balkhausen und Brüggen zu verbessern.
Jedenfalls glaubt
die Leitung der Kreiswerke, den gesteigerten Anforderungen an die
Wasserlieferung nachkommen und alle berechtigten Wünsche des
Kreises befriedigen zu können, sofern nicht unvorhergesehene
Schwierigkeiten - sei es bei der Lieferung der bestellten Rohre und
sonstigen Materialien, sei es bei der Gestellung von Arbeitskräften
- alle noch so schönen Pläne zunichte machen.
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