Kölnische
Rundschau vom 25. Februar 1947-
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Nur 5500
Lokomotiven betriebsfähig
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Die Bundesbahn kämpft
mit Riesenschwierigkeiten - Die Kölner Hohnenzollernbrücke
Bielefeld. 15. Februar Wenn die Hohenzollernbrücke
in Köln nicht schnellstens wiederhergestellt wird, dürft
Köln als Verkehrszentrum des Westens erledigt sein,
erklärte Generaldirektor Dr. Fritz Busch auf einer
Pressekonferenz der Hauptverwaltung der Eisenbahnen für die
amerikanische und die britische Zone in Bielefeld. Wegen
Baustoffmangels sei es zurzeit unmöglich, erklärte Dr.
Busch, den Plan der Stadt Köln zu verwirklichen, am Aachener
Weiher einen neuen Bahnhof zu bauen und damit gleichzeitig die
Brückenfrage zu lösen. Auch könnten die Kosten in
Höhe bis zu 700 Millionen Mark weder von der Stadt Köln
noch von der Reichsbahn aufgebracht werden.
Eingehend wurden
auf der Pressekonferenz die bisher geleistete Arbeit der Eisenbahn
und die großen Schwierigkeiten, mit denen sie gegenwärtig
zu kämpfen hat, besprochen. Generaldirektor Busch gab einen
Gesamtüberblick über den jetzigen Stand der Eisenbahnen,
wie er durch die Zweizonenvereinigung in der amerikanischen und
britischen Zone gegeben ist.
Für die Leistungsfähigkeit
der Reichsbahn seien in erster Linie der technische Stand der
Anlagen sowie die fachliche Leistungsfähigkeit des Personals
entscheidend, erklärte Generaldirektor Busch. Er beleuchtete
die Schwierigkeiten und wies darauf hin, daß die Eisenbahnen
in den beiden Zonen im Monat weit mehr als 200 Lokomotivausfälle
wegen Pumpenschaden hätten. In jeder Woche blieben etwa 2000
Lokomotiven wegen Dampfmangels durch die schlechte Qualität der
Kohle auf der Strecke liegen. Die Zahl der Heißläufer bei
Güterwagen belaufe sich im Monat auf rund 2000. Seit Einsetzen
der Kälte seien nicht weniger als 650 Lokomotiven ausgefallen,
weil keine wintersicheren Lokomotivhallen vorhanden seien. Das
technische Personal müsse mit schweren Arbeitsbedingungen
fertig werden. Dazu leide das Personal Not an allem, was ein Mensch
brauche, um leistungsfähig zu sein. Wenn mit der
hoffnungsvoll anlaufenden Kohlenproduktion die Wirtschaft stärker
in Gang kommt und höhere Transportansprüche stellt, wird
ein Aufschwung der Wirtschaft an der unzureichenden
Leistungsfähigkeit der Verkehrsmittel scheitern, führte
Dr. Busch aus. Mit dem Förderungsproblem der Kohle müsse
auch das Transportproblem gelöst werden. Bei den Eisenbahnen in
den beiden Westzonen seien gegenwärtig 204.000 in der
amerikanischen und 258.000 Bedienstete in der britischen Zone tätig.
Seit der Kapitulation sei eine große Umschichtung des
Personals erfolgt. In der britischen Zone seien seit Ende 1945
150.000 Kräfte abgegangen und 100.000 hinzugekommen.
Entnazifizierung und Wiedergutmachung hätten eine weitere
Umschichtung gebracht. Der Gesamtpersonalbestand in beiden Zonen sei
höher als vor dem Kriege. Dies sei durch behelfsmäßige
Anlagen, durch den Wiederaufbau, die Eiführung der
achtstündigen Arbeitszeit sowie durch den Rückgang der
Leistungsfähigkeit des Personals bedingt.
2341
Eisenbahnbrücken zerstört
Über den Umfang
der Kriegsschäden machte der Leiter der Abteilung Baudienst
anschließend eine
(fehlender Text) -
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Bergheim
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