Kölnische Rundschau vom 7. Februar 1947

Bedburg im Kugelregen


Beim Blättern in alten Akten fiel uns nebenstehendes Bildchen in die Hände, das uns beweist, wie sehr auch in früheren Jahrhunderten unser Bedburg schon unter der Kriegsgeißel gelitten hat. Freilich mag uns nach den Erlebnissen des letzten Krieges die Phantasie des Zeichners eigenartig anmuten, der uns die massierten Fähnlein wackrer Streiter angesichts der rauchenden Feuerschlünde vorführt. Wir haben leider erfahren, wie sehr sich die Technik der Kriegsführung seitdem entwickelt hat. Eins aber blieb gleich, das bleiche Gesicht von Tod, Elend, Jammer und Not, das hinter jedem Kriege lauert.


Bedwer 1584

In den geschichtlichen Bedburger Abhandlungen ist immer behauptet worden, der Name des Städtchens werde erst seit der Franzosenzeit, also seit etwa 1800 „Bedburg“ geschrieben, nachdem die Besatzungsbehörden das französische „bedbourg“ eingeführt hatten. Doch die Kirchenbücher, die Oberstudiendirektor Dr. Kabza vor Jahren studierte, liefern den Beweis, daß diese Schreibweise mindestens zweihundert Jahre älter ist. Das Totenverzeichnis des Jahres 1628 hat klar und deutlich „Bedburg“; 1628 kommt „beburg“ und „bebburg“ vor; 1629 heißt es in der Sterbeurkunde des Grafen Werner auch wieder „Bedburg“. Daneben kommen allerdings auch immer noch die Formen „bebber, betbur, bedbur“ vor. 1632 finden wir „Betburg“ und „Bedbur“ nebeneinander und 1651 begegnet uns die Schreibweise „Bedwer“. 1685 heißt es „Bedburg“ und im 18. Jahrhundert fast durchweg wieder „bebber und bedbur oder bedtbur“.

Zweifellos ist also die heutige Form „Bedburg“ viel älter, als man bisher annahm. Die Übersetzung von „Bebbersch“ in „bedburgensis“ bedeutet das ja auch schon an. In den lateinischen Urkunden ist das Eigenschaftswort für Bedburg immer mit „g“ geschrieben. Ein Beweis, daß auch der Stadtname selbst das „g“ schon sehr früh gehabt haben muß.


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