Kölnische
Rundschau den 25. Mai 1950-
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Türnich
sorgt sich um die Grube Louise
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Reichhaltige Tagesordnung der
Gemeinderatssitzung
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Türnich. Am Dienstagnachmittag
versammelten sich die Gemeinderatsmitglieder der Gemeinde Türnich
zu einer Tagung im Rathause. Einzelne Gemeinderatsmitglieder klagten
darüber, daß der Zwischenraum zwischen dem Eingang der
einzelnen Ausschußberichte und der Gemeinderatssitzung zu kurz
sei. Die Verwaltung versprach Abhilfe. - Auch die Klage über
den Neuanstrich der Fassade des Rathauses ohne Genehmigung des
Gemeinderates könnte die Verwaltung mit dem Hinweis abtun, daß
der Gemeinderat die hierzu erforderlichen Mittel im Etat
bereitgestellt und der Bauausschuß sich mit der Angelegenheit
befaßt habe ... Dann wurde die offizielle Gemeinderatssitzung
auf kurze Zeit unterbrochen, um dem anwesenden Betriebsrat der Grube
Louise Gelegenheit zu geben, Stellung zu der in den nächsten
Jahren bevorstehende Stilllegung der genannten Grube zu nehmen. Nach
den Ausführungen des Betriebsrats Stockschläger würden
durch diese Maßnahme allein
650
Belegschaftsmitglieder arbeits- und etwa 3000 Familienangehörige
brotlos.
Nicht nur für die Betroffenen selbst sei
dies ein schwerer Schlag, sondern auch für die ganze Gemeinde
Türnich. Der Redner sagte, es dürfe auf einige Millionen
DM Verluste in der Braunkohlenindustrie nicht ankommen, wenn die
sozialen Belange Tausender von Menschen auf dem Spiele ständen.
Nach Wiedereröffnung der Gemeinderatssitzung versprach
Bürgermeister Werner im Namen der gesamten Vertretung, alle
Hebel in Bewegung zu setzen, um die Produktionsstätte Grube
Louise zu erhalten. Durch eine in diesem Sinne zu fassende
einstimmige Resolution soll dem Betriebsrat die volle Unterstützung
der Gemeindevertretung zugesichert werden. Mit dem Betriebsrat der
Grube Louise zusammen sollen drei Herren aus Verwaltung und
Gemeinderat an maßgebenden Stellen den Antrag auf Erhalt der
Produktionsstätte vorbringen und unterstützen.
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