Kölnische
Rundschau vom 16. März 1950-
-
Das St.
Anna-Kapellchen
-
-
-
Kerpen. - Still und friedlich stand
vor vielen Jahren eine Kapelle einsam im Felde, etwas abseits von
der heutigen Stadt Kerpen. Gläubige zogen dorthin, um ihr Gebet
zu verrichten. Keiner wußte, wer das Kapellchen erbaut hatte.
Nur erzählte man sich, daß es schon zu der Zeit gestanden
habe, als das Haupt der hl. Anna nach Düren gebracht wurde.
Auch diese Kapelle ist der hl. Anna geweiht und heißt
allgemein die Annakapelle. In vergangenen Jahren wurde das Feldstück
rings um das Kapellchen Eigentum der Zivilgemeinde. Es wurde
erworben, um hier einen neuen Friedhof anzulegen. Die Annakapelle
war auf diesem gekauften Gelände und wurde somit auch als
Eigentum der Stadt betrachtet. Die Pfarrgemeinde aber fordert nun
die Kapelle zurück, da sie noch ihr Eigentum sei. Keine
Eintragung bei dem Katasteramt gibt über den Sachverhalt
Aufschluß. Man weiß nicht, ob die Pfarrgemeinde dieses
Bauwerk errichtete, oder ob Gläubige es schufen. Die Stadt
Kerpen machte den Vermittlungsvorschlag, der Pfarre das Kapellchen
auf 99 Jahre zu verpachten. Die Pfarrgemeinde lehnt diesen Vorschlag
aber ab.
Foto: Marli Schmitz-Franke -
© Copyright
2002 wisoveg.de
Zur
Homepage