Kölnische
Rundschau den 9. März 1950-
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Licht und
Sonne für jeden
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Eine moderne Werkssiedlung wächst
- Heimat im neuen Heim
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Die
Werkssiedlung der Vereinigten Glaswerke ist beispielhaft für
modernen Siedlungsbau und wird den Arbeitern Heimat und Erholung
geben.
Sindorf. Einem großen Teil der Sindorfer
Einwohner bietet die Sindorfer Glashütte gute
Verdienstmöglichkeiten und damit Arbeit und Brot. Die ständige
Erweiterung und Modernisierung der Fabrikanlagen wird zur Folge
haben, daß sich die Belegschaftsstärke noch weiter
erhöht. Für eine Gemeinde bedeutet das in der Zeit der
großen Arbeitskrise eine sichtliche Beruhigung, und es konnte
in der letzten Zeit in Sindorf mancher eine neue Arbeitsstätte
finden, der sonst ein Opfer der Arbeitslosigkeit geblieben wäre.
Darüber hinaus bietet ein solcher Betrieb für den
Gemeindeetat eine gute Steuereinnahmequelle. Aber auch der
Wohnungsbau erhält durch das Werk starken Auftrieb. Neben den
vorhandenen Werkswohnungen, die inder letzten zeit ein ganz neues
Gesicht von außen und innen bekamen, entsteht zwischen
Glashütte und Sindorfer Bahnhof eine großzügig
angelegte Werkssiedlung. Eine ganze Reihe Häuser sind schon im
Laufe des Spätherbstes und des Winters, begünstigt durch
die warme Witterung der letzten Monate, fertiggestellt worden. Die
anderen sollen im Laufe dieses Jahres noch folgen.
Wer
täglich vom Bahnhof kommt, kann die Häuser geradezu
wachsen sehen. Auf den ersten Blick scheinen die fertigen und die
begonnenen Häuser unregelmäßig irgendwo auf dem
ehemaligen Sportplatzgelände der Fabrik zu stehen. Bei näherem
Zusehen aber zeigt sich dem aufmerksamen Beobachter Linie und System
in der Anlage der Siedlung. Mehrere Häuser bilden immer wieder
ein geschlossenes Ganzes, und die ersten Ansätze einer
neuzeitlichen, gartentechnischen Anlage um die Häuser herum
lassen eine aufgelockerte Bauweise moderner Prägung erkennen.
Jedes haus läßt dem anderen Sonne und Licht. Inmitten
einer schnellwachsenden Grünanlage soll man sich später
wohlfühlen. Zwei Quer- und eine Längsstr. werden mit
moderner Straßenbeleuchtung ausgestattet werden. Eine
großstädtisch angelegte Kanalisation ist von Anfang an
allen wassertechnischen Anforderungen, unter besonderer
Berücksichtigung hygienischer Bedürfnisse, gewachsen.
Besieht man sich ein einzelnes Haus einmal näher, so kann man
sich von der zweckmäßigen Bauweise überzeugen. Vom
Hühnerstall im Keller mit genügendem Auslauf über die
wassergespülte Toilette, mit dem unbedingt notwendigen -
tatsächlich eingerichteten - Badezimmer ist bis zum Speicher
alles zweckmäßig eingerichtet. Der Außenputz sorgt
für entsprechende Trockenheit des Hauses. Ein Stück Garten
gibt jedem Hausbewohner die notwendige Anpflanzmöglichkeit der
wichtigsten Gemüse für die Küche.
Die
fertiggestellte Siedlung wird den Betriebsangehörigen eine
ersehnte Wohnstätte bieten und nicht zuletzt das
Landschaftsbild wesentlich verschönern. Sie gibt dem Arbeiter
ein gemütliches Heim, sie verwurzelt ihn und schenkt ihm damit
eine Heimat. Sie schafft den Ausgleich, den jeder Mensch nach
schwerer körperlicher und geistiger Arbeit braucht. Das das
Werk gelingt, dafür sorgen zwei Kölner Architekten, die in
der modernen Bauweise Erfahrungen besitzen. Zur Durchführung
aller Arbeiten stehen ihnen eine Reihe auswärtiger und
einheimischer Firmen zur Verfügung.
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