Kölnische
Rundschau vom 17. Januar 1950-
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Von der
Stadtbefestigung Bergheims
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Ein
runder Eckturm der Stadtbefestigung Bergheims
Foto:
Schmitz-Franke
Bergheim. Die alten Befestigungsanlagen
der Stadt sind auch heute noch zum größten Teil erhalten.
Leider sind im Laufe der Zeit verschiedene Mauerstücke und
Türme eingefallen. Die Gemeinde beabsichtigt jedoch, die Mauer
möglichst wieder instandzusetzen. Mit Rücksicht auf die
hohen finanziellen Mittel, die hierzu notwendig sind, können
die Instandsetzungsarbeiten allerdings nicht in einem Zuge
durchgeführt werden. So wird man, je nach der Finanzlage der
Stadt, die Arbeiten Stück für Stück durchführen
lassen. Wie verlautet, soll die Angelegenheit auch in der nächsten
Sitzung der Gemeindevertretung zur Sprache kommen.
Mit
Rücksicht auf die geschichtliche Bedeutung, die die
Stadtbefestigung für uns und unsere Nachwelt hat, müßte
die Gemeinde Bergheim und darüber hinaus der Landeskonservator
in Düsseldorf versuchen, die zur Erhaltung und Instandsetzung
notwendigen Gelder bereitzustellen.
Die Stadtbefestigung ist
ohne Zweifel erst im 14. Jahrhundert nach der Erhebung zur Stadt
entstanden. Die Chronik verzeichnet, daß im Jahre 1329 der
Herr von Bergheim Bausteine aus der Gegend von Sinzig und Landscron
für Bauten in Bergheim bezogen habe. Im Jahre 1543 wurde
Bergheim in dem Kriege Karls V. gegen Herzog Wilhelm von Jülich
von den kaiserlichen Truppen eingeäschert. Die Bewohner von
Bergheim wandten sich 1582 mit einem Gesuch an den Herzog um
Wiederaufbau ihrer verwüsteten Stadt.
Die Befestigung
bildet ein längliches Viereck. Die innere Befestigung besteht
aus einer einfachen, aus Backstein aufgeführten Mauer, die
zwischen 3 und 5,50 m hoch ist mit runden Ecktürmen und
vorspringenden halbrunden und viereckigen Türmen. Vor der Mauer
zog sich um die ganze Stadt ein Graben, der an der breitesten Stelle
33 Schritt maß.
Die nach Nordosten vorspringende
Bastion aus dem 17. Jahrhundert ist eine interessante Anlage mit
gemauerten Kasematten und Laufgängen. Die Bastion ist halbrund
oben flach, künstlich aufgeschüttet und nach außen
mit einer Böschungsmauer versehen.
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Ein Beitrag aus der gleichen Ausgabe:
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Aachener
Tor in Bergheim
Das nach Westen gelegene Aachener Tor
innerhalb der Stadtbefestigung Bergheim wurde im 14. Jahrhundert
erbaut. Es ist ein Backsteinbau mit zwei nach außen
vorspringenden Rundtürmen, die etwa 17 m breit sind. Der äußere
spitzbogige Torbogen ist in Bundsandstein gebaut, der von einer 13
cm breiten Rinne für das Falltor durchschnitten ist. Die
Durchfahrt ist mit einem später eingesetzten Tonnengewölbe
überdeckt. Der Bogen nach der Stadtmauer hin soll späteren
Ursprungs sein. Ein hohes zweiteiliges Fenster befindet sich im
nördlicheren Turm, welches vom alten Bau her erhalten geblieben
ist. Die übrigen Fenster sind wahrscheinlich angebracht worden,
als man das Gebäude zu einem Kantongefängnis umwandelte.
Zu dieser Zeit ist auch das geschieferte Dach entstanden, das man
über die Türme hinweggezogen hat. Bis dahin war das Tor
zinnengekrönt. Äußerlich ein Wahrzeichen der Stadt,
werden die Räumlichkeiten des Aachener Tores künftig der
Erziehung der Jugend dienen.
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