Aus:
An Erft und Gilbach - Beilage der Kölnischen Rundschau 14.
April 1950
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Zur
Quirinus-Verehrung in Balkhausen
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Wenn in diesem Jahr die Stadt Neuß
den 900-jährigen Gedächtnistag der Überführung
der Reliquien ihres Stadtpatrons, des hl. Quirinus, begeht, so
erinnern wir uns, daß im Süden unseres Kreisgebietes der
hl. Märtyrer auch Gegenstand besonderer kultischen Verehrung
war.
In Balkhausen, wo schon im 13. Jh. ein Gotteshaus
erwähnt wird, war der hl. Quirinus Patron der dortigen Kapelle.
Um 1510 wurde diese von der Mutterkirche Kierdorf abgetrennt und zur
selbständigen Pfarrkirche erhoben. Damals hat wohl auch ein
Neubau der Kirche stattgefunden, die nun als Patrone die beiden
Pestheiligen Rochus und Sebastianus erhielt.
Das
Stiftskapitel von Kerpen gestattete im Jahre 1487 den Einwohnern von
Mödrath eine Kapelle mit Altar und Friedhof zu errichten. Als
Patron der Kapelle wurde der hl. Quirinus gewählt.
In
Verbindung mit den hll. Antonius dem Einsiedler, Hubertus und
Kornelius wurde der hl. Quirinus als einer der hll. vier Marschälle
der Kölner Kirche verehrt. In der Schloßkapelle zu
Bergerhausen befand sich bis ins 19. Jahrhundert hinein ein Altar,
der dem hl. Michael und den hll. vier Marschällen geweiht war.
Da der hl. Quirinus besonders auch als Patron der Pferde
gilt, scheint es nicht ausgeschlossen, daß die
Reiterprozession in dem nicht weit entfernten Gymnich, die heute
noch alljährlich am Christi Himmelfahrtstage stattfindet, auch
durch die in den Nachbarorten blühende Quirinusverehrung
beeinflußt worden ist.
To.
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