Kölnische
Rundschau vom 5.7.1950-
- Alles
klappte wie am Schnürchen ... !
Die
Reise in unsere Landkreise geht nicht mehr ab Hauptpost, sondern ab
Omnibusbahnhof hinter dem Dom.
-
An
der Hauptpost mußte man umlernen
-
Auf
dem Omnibusbahnhof aber lief alles wie am Schnürchen
(Anm.
Wisoveg: Beim abgebildeten Bus dürfte es sich um einen Kraus
Maffei KMO 131 handeln)
Wenn der
Vater des Omnibusbahnhofs und Leiter des Städtischen
Trümmeramts, Direktor Stock, bei der Einweihungsfeier am
Sonntag betonte, daß man sich bei der gesamten Anlage von dem
Gedanken habe leiten lassen, durch die Kombination Bahnsteiganlage
und Parkplatz ungewöhnliche Betriebsvorteile zu gewährleisten,
so fand man diese Worte gestern durch die Praxis bestätigt, als
der Bahnhof seine Leistungsfähigkeit erstmals unter Beweis zu
stellen hatte.
Nach Ausführungen Dr. Stocks ist die
Anlage so geschaffen, daß die eintreffenden Omnibusse an den
Bahnsteigen vorfahren können; dann steigen die Reisenden aus
und die Wagen werden zum großen Parkplatz gelenkt um zu
gegebener Abfahrtszeit an die Bahnsteige heranzufahren. Von Norden
nach Süden (zur Bischofsgartenstraße) flutet der Verkehr.
Jede Linie hat ihren besonderen Bahnsteig, die alle fünf in a,
b und c unterteilt sind, so daß sich die rund 8000
berufstätigen Reisenden schnell orientiert und eingewöhnt
haben werden.
Der Omnibusbahnhof ist aber so angelegt, daß
sich auch die Fremden leicht zurechtfinden werden. Die Enge an der
Hauptpost war unerträglich geworden. Die großzügige
Neuanlage schafft jetzt die günstigen Möglichkeiten. Es
ist aber zu erwarten, daß sich nicht nur der Nah-, sondern
auch der Fernverkehr steigert, zumal Köln wie kaum eine andere
Stadt geeignet ist, Verkehrsströme in sich aufzunehmen und
wieder weiter zu leiten, und zwar auch vom Ausland her und nach
dorthin.
Von der Notwendigkeit der Anlage konnte man sich am
ersten Tag der Inbetriebnahme überzeugen. Das Gedränge an
der Hauptpost, der bisherigen Zentrale des
Omnibusverkehrs unserer Stadt, ist verschwunden. Auf der
Fahrplantafel an der Hauptpost liest man: Ab Montag, 3.7.1950,
beginnen und enden alle Kraftpostlinien im Omnibusbahnhof. Die
Hauptpost bleibt nur als Haltestelle für die linksrheinischen
Kraftpostlinien in Betrieb. (Das soll natürlich heißen:
im Rahmen des Kraftpostverkehrs.)
Es dürfte nicht
alltäglich sein, daß zur gleichen Minute insgesamt sechs
Omnibusse abfahren. Wir überzeugten uns davon um 17.15 Uhr. Um
diese Zeit fahren Omnibusse ab nach Remscheid von Bahnsteig 3c, nach
Düren vom 1c, nach Bergheim über Widdersdorf von 1b, nach
Brauweiler von 1a, nach Lindlar von 3a und schließlich nach
Gleuel von 2a ab.
Und dieser ganze Verkehr wickelt sich
völlig reibungslos ab. Kein Aufsichtsbeamter braucht ein
Abfahrtssignal zu geben, keine Weichen müssen umgelegt. Werden.
Es ist im Omnibusbahnhof so, wie Direktor Dr. Stockes am Sonntag
vorhersagte: Er bietet ungewöhnliche Betriebsvorteile,
von denen nicht nur die beteiligten Verkehrsunternehmen, sondern in
erster Linie die Reisenden profitieren. Hafa
Eröffnung
des Omnibahnhofs
Foto: 2. Juli 1950 - Bundesbahndirektion Köln
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