Vermischte Nachrichten.
Köln, 19. Mai. Dem am Nachmittag 5 Uhr hier
einlaufenden Crefelder Zug drohte gestern kurz vor der
Einfahrt eine große Gefahr, die nämlich, in den
Festungsgraben hinabzustürzen. An der Curve bei der Fahrt
durch das Glacis entgleisten mehrere Wagen, während die
Maschine auf den Schienen verblieb. Der Zug löste sich ab
und der Tender, ein Pack= und eine Personenwagen arbeiteten sich
bis an die Puffer in den Sand. Die Passagiere sind mit dem bloßen
Schrecken davon gekommen nur ein Zugbeamter erlitt eine leichte
Verletzung an der Hand. - Trittbretter, Bremserkasten und Puffer
wurden beschädigt. Nach ¾ Stunden war die Bahn wieder
frei, so daß dann die Züge bereits wieder regelmäßig
einlaufen respektive abgelassen werden konnten.
Düren,
21. Mai. Der Personenzug 15 fährt seit dem 20. d. nicht um 7
Uhr 27 Minuten Vormittags von hier nach Jülich, sondern wie
früher erst um 8 Uhr 10 Minuten.
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Vermischte Nachrichten.
Buir, 26. Mai. Den Bewohnern resp. Besuchern von
Buir und Umgegend kann die frohe Nachricht gegeben werden, daß
der momentan um 6 ½ Uhr Nachmittags Buir passirende,
beschleunigte Personenzug ab 1. Juni cr. an genannter Station
anhalten wird.
Aachen, 25. Mai. Der gestern
Nachmittag 4 Uhr 40 Minuten hier eingetroffene Personenzug der
Bergisch-Märkischen Eisenbahn brachte vier theils schwer
verwundete Bahnbeamte, welche sofort in's Mariahilf=Spital
befördert wurden. Alle vier waren im Verein mit einem
Packmeister einem in der Richtung von Berlin nach hier
abgelassenen Güterzug als Bedienung beigegeben. Auf der
zweitletzten Station (Dorf Hahn) vor Elberfeld gerieth der Zug
durch falsche Weichenstellung in das unrechte Geleise und fuhr
mit großer Vehemenz in mehrere dort der Entladung harrenden
Waggons. Die Genannten erlitten hierdurch die Verletzungen und
soll einer derselben bedeutende Verwundungen an der Brust davon
getragen haben, derart, das man an seinem Aufkommen zweifelt. Der
Gepäckmeister kam mit dem bloßen Schrecken davon. Fast
sämmtliche Waggons erhielten mehr oder minder
Beschädigungen, und soll unter anderen Transportsachen auch
ein Waggon mit Bier und ein solcher mit Nordhäuser
Branntwein fast gänzlich zertrümmert und die
Flüssigkeiten zum Theil ausgelaufen sein.
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Euskirchen, 10. Sept.
Die
heutige Kaiser=Parade des VIII. Armeecorps fand 11 Uhr Vormittags
zwischen den Dörfern Lommersum und Wichterich, südlich
des dieselben verbindenden Weges Statt.
Seine Majestät
benutzte die Eisenbahn bis Derkum, passirte Derkum und
Lommersum zu Wagen und stieg westlich Lommersum zu Pferde. Der
Paradeplatz war durch einen Drahtzaun abgegränzt, in dessen
Fluchtlinie die für 7.000 Personen eingerichtete Tribüne
unmittelbar gegenüber dem Standpunkt Seiner Majestät
während der später folgenden Vorbeimärsche liegt.
Am Fuße der Tribüne hatten die aus der Umgegend
erschienenen sieben Kriegervereine mit ihren Deputationen
Aufstellung genommen. Es standen inder Parade: die Fußtruppen
in Colonnen mit Compagnie=Fronten, die Cavallerie in Colonnen in
Escadrons, die Artillerie aufgeprotzt in Linie. Bei Annäherung
Sr. Majestät wurde von der gesammten Parade auf das Commando
Sr. Exellenz des commandirenden Generals von Goeben präsentirt,
die Truppen riefen drei Mal Hurrah, während die sämmtlichen
Musikcorps die Nationalhymne Heil Dir im Siegerkranz
bliesen.
Se. Majestät begab sich auf den rechten
Flügel des ersten Treffens, um die Front desselben
herunterzureiten. Die folgenden Brigaden präsentirten bei
der Annäherung Sr. Majestät für sich zum zweiten
Male.
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19. September 1877 |
19. September 1877 |
Köln, 15. Sept.
Seine Majestät der Kaiser und König haben die
nachstehend Allerhöchste Ordre an den
Regierungs=Präsidenten von Köln erlassen:
Ich
bin gewöhnt, wenn ich meine getreue Stadt Köln
betrete, mit den Zeichen der Anhänglichkeit begrüßt
zu werden. Bei Meiner jetzigen Anwesenheit daselbst habe Ich
mit Ihrer Majestät der Kaierin und Königin, Meiner
Gemahlin, jedoch eine Aufnahme gefunden, welche alle unsere
berechtigten Erwartungen übertroffen hat. Die Bevölkerung
hat durch reichen Schmuck der Stadt und lebhaften Zuruf ihrer
Treue und Liebe zu Mir und Meinem Königlichen Hause einen
beredten Ausdruck gegeben, und in dem gleichen sinne habe ich
mit Ihrer Majestät, Meiner Gemahlin, das mit Kunst und
Geschmack geordnete Fest in Kölns altgeweihten Fsträumen
angenommen. Es ist Mir und Meiner Gemahlin ein Bedürfnis,
der Stadt Köln und ihren Einwohnern für die eben so
würdige wie herzliche Aufnahme Unseren Dank
auszusprechen. Ich beauftrage Sie, denselben in geeigneter
Weise zu übermitteln. Schloß Brühl, den
14. Sept. 1877 gez. Wilhelm. |
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Nach dem Abreiten des über
1.700 Schritt langen ersten Treffens begab sich Se. Majestät
nach dem linken Flügel des zweiten Treffens, um dies in
gleicher Weise abzureiten. Während dem formirten sich die
Fußtruppen zum ersten Vorbeimarsch, der die
Compagniefronten und parallel mit der bisherigen Frontlinie in
der Richtung nach dem rechten Flügel Statt fand.
Das
zweite Treffen rückte heran und schob sich hinter das
erste, seinerseits sich zum Vorbeimarsch formirend.
Dieser
fand für die Cavallerie in halben Escadrons, eventuell in
Escadronsfront mit halber Distance, für die Artillerie in
Batteriefront, für beide im Schritt Statt.
Inzwischen
war die Infanterie durch zweimaliges Rechtsschwenken hinter
dem allerhöchsten Gefolge vorbeigegangen und hatte sich
zu dem zweiten Vorbeimarsch formirt; successive rückten
die übrigen Truppen nach.
Für dies Mal
defilirten die Truppen im Parademarsch in der
Regimentscolonne; die Cavallerie und die Artillerie in
Eskadronsfront im Trabe.
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12. Dezember
1877 |
5 alte
Eisenbahn- Schienen zu Bauzwecken, 12-18'
lang, billig abzugeben. Franco=Offerten unter V 2010 bes. die
Annoncen-Expedition von Rudolf Mosse in Cöln. |
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Vermischte Nachrichten.
Buir, 13. Sept. Der Rottenführer Johann Erken von
Manheim war heute Nachmittag damit beschäftigt, zwischen
Buir und Düren eine Bahnmeisterwagen (sogen. Hund) voran zu
drücken, wobei er zum Fallen kam und unter eines der Räder
gerieth, was seinen sofortigen Tod zur Folge hatte. Nach den
Aussagen der Zeugen ist Erken entweder über irgend welchen
Gegenstand gestolpert, oder es hat ihn ein Schlagfluß zum
Fallen gebracht. - Die Unglückstätte war nur einige
Schritte von der Wohnung seines Schwiegervaters entfernt. Der
Verunglückte hinterläßt Frau und 6 lebende
Kinder, dabei ist die Wittwe gänzlich mittellos.
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Vermischte Nachrichten.
Köln, 18. Sept. Bei dem Niederbrennen des
Stationsgebäudes der Bergisch=Märkischen Eisenbahn
hat der daselbst aufgestellte feuerfeste Geldschrank die Probe
nicht bestanden. Das darin aufbewahrte Papiergeld war vielmehr
völlig verkohlt. Sachverständige erklären dies
damit, daß kein Kalk= und Lehmgeröll auf den Schrank
neiderfiel, dieser vielmehr frei inmitten der brennenden Balken
stand und deßhalb einer stärkeren Hitze ausgesetzt
war, wie das bei Steinen ausgeführten Gebäuden bei
einer Feuersbrunst der Fall sei. Gebäude und Mobilar waren
versichert. (K.B.=Z.) |