Herstellung von Riemwichse








Kreis-Blatt
für den
Kreis Bergheim
Redigirt und verlegt von Leonard Moeker
Nr. 12
Bergheim, den 24. Mai 1845.





Gemeinnützliches


Wichse für Riemwerk, Pferdegeschirr u. dgl.


Man nimmt 5 Unzen Wachs, 1 Unze Bleiglätte, 80 Grane
Colophonium, 160 Grane Frankfurter Schwarz, 12 1/2
Unzen Terpentinöl.

Das Wachs wird in einem geräumigen, (nur ein Drittheil
anzufüllenden) irdenen oder eisernen Gefäß geschmolzen, und
wenn es anfängt in das Kochen überzugehen mit der Bleiglätte
versetzt, gut verrührt, und während der Zeit auf dem Feuer
gelassen.

Sobald das Wachs ein wenig braun werden will, nimmt
man das Gefäß vom Feuer, läßt es fünf Minuten stehen und

setzt das Colophonium zu, und nach 15 Minuten das Schwarz,
welches man fleißig verrührt, und wobei man besonders Acht
gibt, daß sich die Bleiglätte nicht zu Boden setzen kann. Zu
gleicher Zeit rührt man das Terpentinöl hinzu, auf daß eine w
weiße Pomade entstehe.

Man wendet sie für Riemen und Leder an, indem man Ha-
selnuß groß davon mi dem Finger auf dem Leder auseinander
streicht. Man läßt sofort das Terpentinöl während 15 Minuten
ungefähr verdunsten, und reibt die Massemit einem Korkstöpsel
gut ein. Zugleich reibt man mit einem Lappen, um Glanz
zu ertheilen.

Die Wichse blättert sich nicht ab. Man kann auch einen
Pinsel oder eine weiche Bürste zum Auseinanderstreichen ge-
brauchen, aber immer nur erst dann, wenn die Wichse etwas
eingetrocknet ist.

(Bairisches Gew.=Bl.)





© Copyright 2002 Kreisarchiv Bergheim
© Copyright 2002 wisoveg.de
Zur Homepage