Die
Entwicklung der Eisenbahn in der Zentraleifel |
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Die geplante
Bahnstrecke Adenau - Kelberg - Daun |
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Von
Erich Mertes - Kolvenbach |
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- Die Diskussion um den
Eisenbahnbau in der Zentraleifel begann 1879 mit einem
Ministerbrief an den Oberpräsidenten der Rheinprovinz.
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Von Anfang an ging man davon
aus, daß die Linie Mayen - Gerolstein durch das Elztal
über Kelberg führe. Man berücksichtigte dabei
neben den Gestehungskosten die Erfassung eines möglichst
großen Raumes mit hohen Einwohnerzahlen sowie die
verkehrsmäßige Erschließung der Abbaugebiete
von Basalt, Lava, Schwerspat, Trachyt und Tuff.
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Titelblatt des
Reichs-Kursbuches Nr. 3 von 1897 |
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- Ein Alternativ-Vorschlag sah
statt des Elztals eine Linienführung durch das Nitztal über
Virneburg nach Kelberg vor. Diese Strecke war sogar 5,5 km
kürzer und kostete 861 000 Mark weniger als die Elztalbahn.
Das Elztal insgesamt hatte jedoch eine fast doppelte
Bevölkerungszahl (20500) gegenüber dem Nitztal (11900)
und war in der unteren Hälfte zwischen Monreal und
Moselkern schon gut erschlossen, so daß sich hier eine
Verbindung mit den Orten Kaisersesch, Müllenbach, Ulmen
über Mayen - Monreal anbot. Auch die günstigere
Überwindung der Höhenunterschiede bei der Virneburger
Strecke fiel demgegenüber nicht ins Gewicht, "um die
Wahl der Linie durch das Nitzetal zu rechtfertigen".
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Kelberg als Bahnanschluß
wurde in beiden Vorschlägen dabei zunächst nicht
bestritten.
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Aufgrund dieser Vorschläge
wurden 1882 die Vorarbeiten und Kostenvoranschläge in
Auftrag gegeben. Nach einem Bericht vom 8. 8. 1883 wurden die
Gesamtkosten mit 8,5 Mio. Mark veranschlagt. Davon entfielen
knapp 480000 Mark auf den Grunderwerb. -
In jener Zeit der
Eisenbahnprojektion durch die Vulkaneifel trug sich im oberen
Nitz- und Elzbachtal eine Eulenspiegelei zu, über die die
Bauern noch lange danach gelacht haben: Ein Witzbold war
angeblich von höherer Stelle beauftragt, die Bauern über
ihre Meinung wegen der neuen Eisenbahn zu befragen und schon die
ersten Vormessungen durchzuführen. Die einfältigen,
gutmütigen Bauersleute gaben dem Spaßvogel
bereitwillig Auskunft und beköstigten ihn aufs beste, denn
man konnte ja nicht wissen, ob man durch ihn vielleicht mehr an
Entschädigung für das zu enteignende Land bekam. Aber
gerade die Beköstigung war wohl der tiefere Sinn bei
unserem Eulenspiegel gewesen, der sich so mehrere Wochen
durchschlug.
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Der erste Fahrplan 1897 für
die Eisenbahnstrecke Andernach - Gerolstein und zurück. Die
senkrecht gestrichelte Linie vor den Abfahrtszeiten besagt, es
fahren nur die Wagenklassen zwei bis vier. Wagen erster Klasse
fuhren damals auf dieser Strecke noch nicht. |
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- Bei der ersten Planung der
Bahnstrecke Mayen - Gerolstein hatte man offenbar den Anschluß
des Kreises Daun nicht genügend berücksichtigt. Von
dort gingen nun 1884 aus den Bürgermeistereien Daun,
Sarmersbach, Uedersdorf und Gillenfeld Beschwerden und
Petitionen mit Tausenden von Unterschriften bis zu den höchsten
Regierungskreisen nach Berlin, die nicht mehr übergangen
werden konnten.
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So kam es schließlich zu
der heutigen Bahnlinie Mayen - Gerolstein über Monreal -
Kaisersesch - Ulmen - Darscheid - Daun und der Ahrtalbahn bis
Adenau.
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Im Jahre 1880 wurde die Strecke
Remagen - Ahrweiler eröffnet, 1886 Ahrweiler - Altenahr und
1888 Altenahr - Adenau; im Jahre 1895 die Linie Mayen - Monreal
- Ulmen - Daun - Gerolstein.
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Kelberg war bei diesem
Ränkespiel ohne Anschluß auf der Strecke geblieben.
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Aber die Kelberger gaben nicht
auf. Sie wußten sich im Einklang mit dem Kreis Adenau, der
1895 für den Bau eines Zufahrtsweges von Kelberg zum
Bahnhof Utzerath 1500 Mark gezahlt hatte, damit dort (Bhf.
Utzerath) eine Güterverladestelle gesichert sei.
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Die Bemühungen zogen sich
hin, Kelberg doch noch als Bahnstation zu erreichen. 1901 wurde
die Bahnverbindung Adenau-Daun über Kelberg diskutiert. Die
Verhandlungen dauerten Jahre. Im Jahre 1910 wurde dann endlich
die Eisenbahndirektion Köln beauftragt, den Entwurf dafür
anzufertigen und die notwendigen Genehmigungen einzuholen. Im
Eisenbahn - Anleihegesetz 1914 war die Bausumme mit 12,6 Mio.
Mark enthalten. Die Bahnstrecke Adenau - Kelberg sollte gebaut
werden.
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Dann kam der Erste Weltkrieg,
und der Bau der Eisenbahn Adenau - Kelberg mußte
zurückgestellt werden. Nach Kriegsende beantragte der
Kreistag Adenau 1920 mit dem von Daun gemeinsam den baldigsten
Ausbau, auch 1921, aber erfolglos.
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1926 gab der Kreistag des
Kreises Adenau eine Denkschrift zum Eisenbahnbau Adenau -
Kelberg - Hocheifelbahn heraus:
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Die Denkschrift 1926: |
"Seit mehr als
25 Jahren kämpft der Kreis Adenau um die Erschließung
des Kreises durch Weiterführung der Bahnlinie von Adenau
über Kelberg zum Anschluß an die Mayen - Gerolsteiner
- Bahn bei Utzerath oder Ulmen. Wirft man einen Blick auf die
Eisenbahnkarte, so ist wohl in ganz Deutschland keine Gegend, die
eine so geringe Bahnanschlußmöglichkeit hat wie der
Kreis Adenau. Alle Kreise sind mehr oder minder durch Bahnlinien
erschlossen, nur der Kreis Adenau muß diese entbehren. Nur
9 von 107 Gemeinden des Kreises genießen den Vorteil einer
Bahnlinie. Vergleicht man die Entwicklung dieser Gemeinden mit
denen, die weitab der Bahnlinie liegen, so muß es jedem
Unbefangenen auffallen, welchen Aufschwung die einen genommen und
welche Rückständigkeit und Armut in den übrigen
Gemeinden herrscht. Deshalb ist auch der Kampf um den
Bahnanschluß nur zu gut zu verstehen. In Erkenntnis der
außerordentlichen Wichtigkeit der Erschließung des
Kreises durch Bahnlinien hat der Kreistag bereits 1908 für
die Fortführung der Bahn Dümpelfeld - Lissendorf die
vom Kreise geforderte Summe von 75 000 Mark bewilligt, außerdem
haben die Gemeinden den für den Bahnbau erforderlichen Grund
und Boden, soweit er sich im Gemeindeeigentum befand,
unentgeltlich zur Verfügung gestellt. Da diese Bahnlinie
jedoch nur einigen wenigen Gemeinden des Kreises den gewünschten
Bahnanschluß brachte, wurde schon damals vom Kreistag die
Bedingung gestellt, daß gleichzeitig mit der Inangriffnahme
der Neubaustrecke Dümpelfeld - Lissendorf die Strecke Adenau
- Kelberg - Rengen in Angriff genommen würde. Der damalige
Beschluß des Kreistages drückt nur einen viel älteren
Wunsch der Kreisbevölkerung aus, der unbedingt die
Fortsetzung der Bahnlinie Remagen - Adenau - Kelberg nach Daun
forderte. Dieses Streben nach Verwirklichung dieser Strecke ist
bei allen Verhandlungen betr. die Weiterführung der
Ahrtalbahn stets in den Vordergrund gerückt worden, da diese
Strecke unter allen für die Weiterführung der
Ahrtalbahn in Frage kommenden Bahnlinien für den Kreis
Adenau bei weitem die wichtigste ist. Hat doch der Kreis Adenau
bei ungefähr 60 000 ha Bodenfläche insgesamt nur etwa
35 Kilometer Bahnlinien, und das sind Bahnlinien, die ihn zumeist
nur an der Peripherie berühren. Durch die Eisenbahn würde
der ganze südliche Teil des Kreises, und zwar die große
Bürgermeisterei Kelberg sowie ein Teil der Bürgermeisterei
Virneburg erschlossen werden, zurückgebliebene Kreisteile,
welche nach allen vorliegenden Bedingungen bedeutender
wirtschaftlicher Hebung fähig sind, würden gefördert
und der Wohlstand sich heben. |
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Bautrupp beim Bau der
Bahnlinie Mayen - Gerolstein 1892-1895 |
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- Unzweifelhaft sind
die Gemeinden im südlichen Teile des Kreises nicht nur
nicht vorangekommen, sondern ihre gesamte Entwicklung ist
gehemmt worden, seitdem in Nachbarkreisen Bahnen gebaut wurden.
Der Touristenverkehr hat nachgelassen. Die sonst merkliche
Nebeneinnahme aus diesem ist versiegt, weil bequeme
Bahnverbindungen auch heute noch vorgezogen werden. Die ehemals
sehr wichtigen Viehmärkte in Kelberg weisen heute nur noch
einen geringen Auftrieb nach. Es ist umso bedauerlicher, daß
diese Tatsache fast lähmend auch auf die Viehzucht
eingewirkt hat, die den Haupterwerbszweig der Gegend ausgemacht
hat. Mit Bedauern nur muß festgestellt werden, daß
die sonst in dieser Gegend so hornentwickelte Rindviehzucht von
Jahr zu Jahr eingeht. Alle Zuschüsse des Kreises, der
Landwirtschaftskammer, der Provinz und des Staates sind
unproduktiv, sofern dieser Gegend nicht bald der Bahnanschluß
gebracht wird.
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Aber auch auf anderen
Gebieten, die dem armen Eifellandwirt die Möglichkeit
gaben, im Winter sich einen Zusatzverdienst zu verschaffen, oder
den im eigenen Haushalte überflüssigen Arbeitskräften
Arbeit und Verdienst zu bieten, ist ein Rückschritt zu
verzeichnen, weil es ohne nahen Bahnanschluß nicht möglich
war, die erschlossenen Bodenschätze, wie Schwerspat,
Tongruben, Basalt, Mineralwasserquellen, Torf und Erze zu bergen
und zu verfrachten. Der Betrieb auf allen Gruben ruht deshalb
seit Jahren, weil sie die Achsenfracht nach den in weiter
Entfernung liegenden Verladestationen nicht zu tragen vermögen.
Neben diesen schon erschlossenen Mineralvorkommen gibt es noch
eine gewaltige Menge von Vorkommen, die im Zusammenhang mit dem
Bahnbau lohnend erschlossen werden können. Die Folge davon,
daß das bisher nicht möglich war, ist
Arbeitslosigkeit und bejammernswertes Elend dieser in Frage
kommenden Bevölkerung. Die mit reichlichen Staatszuschüssen
durch Kultivierung der ertraglosen Heiden in den letzten 70
Jahren herangezogenen reifen Holzbestände, namentlich
Nadelholz, können schlecht abgefahren und verwertet werden,
weil sie der Bahnverbindung entbehren. Die sonst in anderen
Gegenden mit BahnanschIuß vorhandenen Holzschneidereien
fehlen hierdurch vollständig. Deshalb erleiden die
Gemeinden beim Verkauf des anfallenden Holzes große
finanzielle Schäden, der Bevölkerung geht eine.
Beschäftigungsmöglichkeit verloren.
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Übersichtskarte des
Eisenbahnnetzes in der Eifel mit den Jahreszahlen der
Inbetriebnahme |
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- Die durch die im
südlichen Teile des Kreises fast restlos durchgeführte
Umlegung der Grundstücke gesteigerten Erträge
landwirtschaftlicher Produkte jeder Art kommen den Bewohnern
nicht in dem Maße zu gute, daß sie die
Produktionskosten angemessen ersetzen und einen wirtschaftlichen
Aufschwung herbeiführen können. Der weite Antransport
der Kunstdüngemittel und der Abtransport der
Bodenerzeugnisse macht den Betrieb unrentabel. Menschen und
Tiere leisten viel unproduktive Arbeit, die sonst der
Verbesserung und Intensivierung der landwirtschaftlichen
Grundstücke zugute kommen würde, wodurch wiederum eine
wesentliche Hebung der Erträge erzielt würde. Daß
durch diese Umstände eine gewisse Verärgerung und
Mutlosigkeit der Bevölkerung, die nun schon jahrzehntelang
auf den Bahnanschluß gehofft hat, vorhanden ist, ist nicht
zu verwundern. Die weitere Folge ist ein Rückschlag, der
sich auf allen Gebieten zeigt und der zuletzt die früheren
trostlosen Verhältnisse der armen Eifelbewohner wieder
herbeiführen muß, ja teilweise bereits gezeitigt hat.
Ist es doch Tatsache geworden, daß gerade in der
Bürgermeisterei Kelberg eine ganze Anzahl Gemeinden
vorhanden sind, die im kommenden Jahre auch nicht einen Pfennig
Reichseinkommensteuer aufbringen, weil trotz restloser
Zusammenlegung aus den vorher geschilderten Umständen die
Landwirte nicht das steuerfreie Existenzminimum aus ihrer
Landwirtschaft zu überschreiten vermögen.
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Alle diese
Nachteile würden mit dem Ausbau der Bahn beseitigt. Neues,
frisches Leben und Streben würde alle Schichten der
Bevölkerung durchdringen. Handel und Wandel würden
aufblühen, Steuerfähigkeit der Landwirtschaft würde
eintreten und nicht zuletzt ein stärkerer Zuzug des
Fremdenstromes und damit Geld und Verdienst einer armen, aber
fleißigen Bevölkerung die Existenzmöglichkeit
schaffen.
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*) Postkutsche am Bahnhof
Utzerath 1905 mit Postillon Adam Schmitz. Die Postkutsche
ersetzte die fehlende Bahnverbindung Adenau - Kelberg - Bhf.
Utzerath. Ab 1.1.1897 verkehrte zweimal täglich eine
Personenpost zwischen Kelberg und dem Utzerather Bahnhof. Die
letzte Postkutsche auf dieser Strecke wurde am 21.6.1922 durch
das Postauto ersetzt.
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*) Anmerkung WISOVEG - Es
handelt sich hier um einen 6-sitzige Landauer, bei dem sich die
Fahrgäste in zwei Sitzreihen gegenübersaßen.
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- Die Bahn dürfte
aber auch für die Reichsbahngesellschaft rentabel sein, da
ihr nicht allein erhebliche Gütermengen zur An- und Abfuhr
zugeführt werden, sondern auch ein reger Personenverkehr
namentlich von Touristen mit Sicherheit zu erwarten ist. Alle
Reisenden, die von der Ahr kommend die Nürburg, die Hohe
Acht, den Hochkelberg, die vulkanische Eifel mit ihren Maaren
besuchen wollen, werden diese Strecke Adenau - Berenbach - Ulmen
benutzen. Die in diesem Jahr fertig werdende Autogebirgs-Renn-
und Prüfungsstraße, "Der Nürburg-Ring",
wird für die Folge einen solchen Menschenstrom aus allen
Gegenden Deutschlands und des Auslands in die Eifel führen,
daß u. E. dieses Werk allein die Bahn rentabel gestalten
muß. Immer mehr werden hierdurch die Schönheiten der
Eifel Allgemeingut der Deutschen und zum großen Teil auch
des Auslands werden, so daß ein dauernder Zustrom zur
Eifel mit Sicherheit zu erwarten ist. Auf die weitere
Rentabilität der Bahn durch den Güterverkehr wird der
in der Anlage beigefügte Plan den Nachweis erbringen.
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Mögen die
vorgenannten Tatsachen auf die Wichtigkeit der Bahn hinweisen,
So sei auch jetzt der Tatsache zu gedenken, daß der
Preußische Staat sich diesem nicht hat verschließen
können; daß die geforderte Bahnlinie Adenau - Kelberg
- Hocheifelbahn eine Lebensfrage für den Kreis Adenau
bedeutet. Deshalb hat das Preußische Abgeordnetenhaus sich
bereits im Jahre 1914 zum Bau dieser Bahn entschlossen und
hierfür durch das Eisenbahnanleihegesetz den Betrag von 12
617 000 Mark zur Verfügung gestellt. In jahrelangen
Vorarbeiten war die Trasse der Bahnlinie festgelegt, und wäre
der Weltkrieg nicht ausgebrochen, hätte der Kreis längst
die sehnlichst erwünschte Bahnlinie. Wenn aber schon damals
die Erkenntnis herrschte, so ist das Erfordernis des
Eisenbahnbaues jetzt noch bedeutend dringender geworden. Nachdem
zunächst das Deutsche Reich, alsdann die Deutsche
Reichsbahngesellschaft, Rechtsnachfolger des Preußischen
Staates als Eisenbahnunternehmer geworden sind, glaubt der Kreis
aber auch ein Anrecht darauf zu haben, daß nunmehr seitens
der Rechtsnachfolger die Verpflichtungen von 1914 zum Bau der
Eisenbahn übernommen und eingehalten werden.
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Adenau, den 6.
Dezember 1926
Der Kreistag
des
Landkreises Adenau. Dr. Creutz. Weber Stumpf.
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Der Utzerather Bahnhof 1989.
Er dient nur noch als Haltestelle. Die ehemaligen Diensträume
des Bahnhofsgebäudes werden heute als Künstleratelier
genutzt. |
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- 1932 wurde der Kreis Adenau
aufgelöst (30. September), und es änderten sich alle
Pläne.
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Das in der Denkschrift
erwähnte Berenbach erhielt 1972 eine Bedarfshaltestelle
zwischen Ulmen - Utzerath. -
Von Wilhelm Hay aus Büchel
erfahren wir noch eine nette Anekdote über die Namensgebung
des Bahnhofs Utzerath: Die Gefeller waren nämlich auf die
Utzerather neidisch, als 1895 die Eisenbahn Mayen - Daun
eröffnet wurde. Sie sagten, ihr Dorf läge nicht weiter
von der Station entfernt als das der anderen, und sie könnte
mit demselben Recht auch ihren Namen tragen. Daraufhin wurde
höheren Orts angefragt, wie das gekommen sei. Da kam der
Bescheid , "Gefell" hätte sich zu schlecht
ausrufen lassen, "Utzerath" klinge ganz anders. -
Damit mußten sich die
Gefeller zufriedengeben. -
Die Entwicklung des
Straßenverkehrs hat inzwischen die Eisenbahn überholt.
Viele Nebenstrecken sind sogar stillgelegt worden, die Schienen
verrosten. Auch auf den Bahnhöfen der Zentraleifel, z. B.
Uersfeld, Ulmen und Utzerath, ist es still und leer geworden. -
Wer hätte das damals je
gedacht?
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- Literatur
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Peter Blum, Die Stadt Adenau,
1952.
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DIE EIFEL, Zeitschrift des
Eifelvereins, 1959, S. 138. Jahrbuch Ahrweiler, 1969.
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Kurt Hoppstädter, Die
Entstehung des Eisenbahnnetzes im Moseltal und in der Eifel,
Saarbrücken, Eisenbahn-Direktion.
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- Bildnachweis
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S. 163, 165, 166: Repro: Erich
Mertes-Kolverath, Neuwied
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S. 164: Bundesbahndirektion
Saarbrücken, Repro: Erich Mertes
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Entnommen:
Eifel-Jahrbuch 1991 |