Dürener
Zeitung vom 12.12.1950
Zwei Tote durch Neben und Straßenglätte
LKW von Personenzug erfaßt
Düren. - Am Samstag forderten Nebel und Straßenglätte im Kreise Düren zwei Todesopfer. Am späten Nachmittag wurde am Haltepunkt Arnoldsweiler der Bundesbahnstrecke Düren - Jülich ein LKW von einem Personenzug erfaßt. Einer der drei Insassen des Wagens erhielt dabei so schwere Verletzungen, daß er wenig später verstarb. - In Schophoven fuhr in den späten Abendstunden ein 19jähriger junger Mann aus Krauthausen bei Jülich mit dem Fahrrad in den Mühlenteich. Er wurde am Sonntagmittag als Leiche geborgen.
Der LKW, bei dem es sich um ein
Fahrzeug aus Kohlscheid bei Aachen handelt, befand sich um 17.40 Uhr
auf der Heimfahrt von Morschenich. Als der Wagen den unbeschrankten
Bahnübergang am Haltepunkt Arnoldsweiler überquerte, wurde
er von einem Personenzug erfaßt und 90 Meter weit
mitgeschleppt. Das Fahrzeug brach dabei auseinander. Einer der drei
Insassen - alle drei aus Kohlscheid - wurde dabei eingeklemmt und so
schwer verletzt, daß er kurz nach seiner Einlieferung in das
Birkesdorfer Krankenhaus gestorben ist. Die beiden anderen Männer,
von denen es einem im letzten Augenblick gelang, von dem LKW
herunterzuspringen, konnten bereits nach kurzer Behandlung aus dem
Krankenhaus entlassen werden. Der Lokführer und der Heizer des
Personenzuges erklärten bei ihrer Vernehmung, daß der Zug
die normale Geschwindigkeit von 30 bis 40 Stundenkilometern gefahren
sei und Läute- und Pfeifsignale gegeben habe. Die
Eisenbahnstrecke war wegen der erforderlichen Räumarbeiten bis
21.30 Uhr gesperrt. Als Ursache des schweren ....
Personenzug
rast in Schafsherde
84
Tiere sofort getötet - 20 Schafe notgeschlachtet - Unfallstelle
mit Woll- Fleisch- und Knochenresten übersät
Vettweiss.
- Am Freitagabend raste der um 17.23 ab Zülpich fahrende
Personenzug nach Düren zwischen Zülpich und Vettweiss in
der Nähe der Kreisgrenze in eine Schafherde, die sich auf dem
Bahnkörper drängte. 84 tiere waren sofort tot, während
weitere 20 Schafe infolge ihrer erlittenen Verletzungen
notgeschlachtet werden mußten. Durch diesen Unfall entstand dem
Besitzer der Herde, einem Züchter aus Zülpich, ein Schaden
von 8 bis 10.000 DM. Der Personenzug konnte nach kurzer Zeit der
Aufräumungsarbeiten seine Fahrt mit Verspätung wieder
fortsetzen. Der Bahndamm war an der Unfallstelle auf mehrere hundert
Meter mit Knochen-, Fleisch- und Wollresten übersät.
Zu dem Unfall erfuhren wir noch folgende Einzelheiten. Die betroffene Herde bestand aus 320 Tieren und hatte am Nachmittag kurz neben dem Bahndamm geweidet. Der Schäfer, ein älterer, zuverlässiger Mann, der schon jahrelang bei dem Besitzer der Herde in Diensten steht, hatte sich zu einem Schrankenposten der Bundesbahn, der in der Nähe stationiert ist, begeben, um wegen des kalten Winterwetters eine Tasse Kaffee zu sich zu nehmen. Die Tiere müssen sich nach seinem Weggehen aus bisher unbekannter Ursacher veranlaßt gefühlt haben, in ihren Stall zu flüchten. Dabei mußten sie den Bahnkörper überqueren. Auf der anderen Seite der Bahn verfingen sich die Schafe jedoch in den Leitungsdrähten einer Fernschranke und stauten sich so auf dem Bahnkörper. Infolge der Dunkelheit fuhr der zur gleichen Zeit die Stelle passierende Personenzug mit seinem normalen Fahrttempo in die sich drängende Schafherde.