Dürener
Zeitung vom 21.11.1950
Der
Kreistag beschloß
Die Straßenbahn
soll fahren
Forderungen
des Kreises in Sachen Straßenbahn - Einigung
zwischen Stadt und Kreis in der Berufsschulfrage
CDU-Antrag gegen
Brennstoffverknappung - Weihnachtshilfe für Fürsorgeempfänger
Über die Wiederwahl Landrat Hilgers berichteten wir bereits in der Montagausgabe. Darüber hinaus nahm die Kreistagssitzung folgenden Verlauf:
Im Mittelpunkt des Interesses stand die Abstimmung des Kreistages über den Antrag der Dürener Eisenbahn AG., wonach die Norddürener Straßenbahn von ihrer Endhaltestelle am Bahnhof weiter bis zum Kaiserplatz, dem kommenden Verkehrsknotenpunkt der Straßenbahnen, durchgeführt werden soll. Oberkreisdirektor Dr. Kurth entwickelte nochmal den Gang der bisherigen Verhandlungen über dieses viel diskutierte Objekt. Die vom Kreis angestrebte Fusionierung der beiden Straßenbahngesellschaften DEAG und Dürener Kreisbahn, die Inhaberin der Konzession Bahnhof Markt ist, werde von der Dürener Eisenbahn abgelehnt. Der Kreis Düren müsse jedoch zumindest auf der bildung einer Dachgesellschaft, an der sich alle Dürener Verkehrsträger, die DEAG, die DKB, die Stadt und der Kreis Düren beteiligen sollen, bestehen. In zahlreichen Sitzungen und Besprechungen, an denen sowohl die beiden Verkehrsgesellschaften, die Hauptausschüsse der Stadt und des Kreises, Verkehrsfachleute der Regierung in Aachen, als auch Vertreter des Verkehrsministeriums teilgenommen hatten, sei herausgestellt worden, daß als erstes Gebot die Verkehrsbedürfnisse der Bevölkerung berücksichtigt werden müßten. Der Kreis als Träger der Konzession auf der fraglichen Strecke müsse jedoch auch die aus der Übertragung der Konzession an die DEAG sich ergebenden vermögensrechtlichen Forderungen des Kreises berücksichtigen. Die Dürener Kreisbahn trage die Gefahr in sich, daß andere Strecken schaden erleiden könnten. Der Oberkreisdirektor empfahl dem Kreistag, den Beschluß des Hauptausschusses zu sanktionieren, wonach das Nutzungsrecht der Konzession von Kaiserplatz bis Bahnhof der DEAG unter mehreren Bedingungen übertragen werden, und der DEAG den Bau der Straßenbahn von Norddüren zur Stadtmitte genehmigt werden soll.
Eine dritte Schiene bis Birkesdorf
Diese vom Kreistag formulierten Bedingungen geben der DEAG die Auflage, daß sie neben ihren eignen Schienen - die DEAG hat bekanntlich Schmalspurgeleise - eine dritte Schiene vom Bahnhof bis zum Kaiserplatz einbauen, die der normalspurigen Kreisbahn die Möglichkeit gebe, ebenfalls diese Strecke zu befahren. Weiter muß sich die DEAG damit einverstanden erklären, daß die Dürener Kreisbahn auf eigenen Kosten eine dritte Schiene vom Bahnhof nach Birkesdorf verlegen kann, die der DKB gestattet, von Birkesdorf in das Geleise ihrer Industrieringbahn einzufahren, um so eine direkte Verbindung von Mariaweiler über birkesdorf zur Stadtmitte herzustellen. Die Strecke Düren - Birkesdorf kann damit von beiden Bahnen befahren werden. Der Kreistag stellte die Bedingung, daß dieser Streckenabschnitt von den Straßenbahnen der beiden Gesellschaften befahren werden soll im jeweils Halbstundenverkehr, so daß alle Viertelstunde eine Straßenbahn fahren wird. Beide Bahnen sollen an den gleichen Haltestellen halten. Eine weitere Auflage besagt, daß, solange die dritte Schiene nicht gelegt ist, die DKB das Recht erhält, im Halbstundenverkehr mit ihren Fernomnibussen bis Birkesdorf zu fahren. Weiter muß sich die DEAG verpflichten, keinerlei Anträge auf Konzessionserweiterungen im Interessengebiet der Dürener Kreisbahn zu stellen. Der zwischen der DEAG und dem Kreis abzuschließende Vertrag soll bis zum Jahre 2000 befristet werden. Bei Ablehnung eines Teiles dieses Vertrages, so heißt es in der Formulierung, wird der ganze Vertrag zunichte.
Der Kreistag stimmt diesem von der Verwaltung ausgearbeiteten Vertragsentwurf einstimmig zu. Die Sprecher der Parteien brachten zum Ausdruck, daß damit ein mehrmonatiger Streitpunkt aus der Welt geschafft sei. Sie forderten, daß schnellstens mit den Arbeiten des Bahnbaues begonnen werde, damit endlich die Straßenverhältnisse in der Josef-Schregel-Straße in geordnete Bahnen kämen.
Schnellstens Bau einer
Berufsschule [ ... ]
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