Dürener Zeitung vom 10.10.1950

Bau der Eifelbahn unter günstigen Verhältnissen

Düren. - Der Bau der Eifelbahnstrecke Abenden-Heimbach, die am Sonntag in Betrieb genommen wurde, konnte weit vor dem Termin, den sich die Bundesbahn gesteckt hatte, vollendet werden. Die Arbeiten waren nur durch die Mithilfe der Landesregierung von Nordrhein-Westfalen möglich, die aus dem Grenzlandfonds einen Aufbaukredit für die Bahn zur Verfügung stellte. Die Bauarbeiten mußten in zwei Bauabschnitten vorgetrieben werden, weil die Lage der beiden großen Rurbrücken Zerkall und Abenden einen anderen Baufortschritt nicht ermöglichten. Die schweren Stahlteile für die Abender Brücke konnten nur auf dem Schienenwege über die zuerst fertiggestellte Zerkaller Brücke antransportiert werden. Durch die Zerstörung zahlreicher Straßenbrücken konnte die abgelegene Großbaustelle Rurbrücke - Abendenden nicht von der Straße her mit den notwendigen Baumaterialien versorgt werden. Die Dauer der Wiederherstellung der gesamten Strecke Zerkall - Heimbach wurde im Bauzeitenplan auf 17 Monate festgelegt. Dieser Bautermin wurde wesentlich unterschritten, da sich die Verhältnisse am Bau der Brücken Zerkall und Abenden durch die Wiederbenutzung der alten Fundamente als sehr günstig erwiesen.

Für die Wiederherstellung des Bahnkörpers einschließlich der Entwässerungsanlagen und für den Bau der beiden Rurbrücken und einer Bachbrücke im Abschnitt Zerkall - Heimbach wurden 8200 qbm Bodenmassen bewegt, 850 cbm Trümmer beseitigt, 1150 cbm Beton neu hergestellt, und 170 to Stahl eingebaut. Für die Gleisanlagen mußten 17.000 Tagewerke und für die Brücken 7200 Tagewerke gearbeitet werden. Auf der wiederhergestellten Strecke mußten 14 Gebäude, Bahnhöfe, Lagerschuppen, Bahnposten usw. mit 5200 cbm umbauten Raum wieder errichtet werden. Auf 4400 Meter Schienen wurden 2500 Schwellen mit 40 to Kleineisen verlegt. 2500 cbm Schotter mußte eingebaut werden. Im ganzen Streckenabschnitt wurden außerdem 22 km Gleis von kleineren Kriegsschäden befreit.


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