40 Jahre Dürener Kreisbahn


Aachener Volkszeitung vom 20. Oktober 1948

Im Oktober jährte sich zum 40. Male der Tag, an dem die Dürener Kreisbahn innerhalb des Kreis- und Stadtgebietes Düren den öffentlichen Personen- und Güterverkehr im Interesse der Allgemeinheit eröffnete. Anfänglich nur mit wenigen Linien, wurde im Laufe der Jahre ein stattliches Verbindungsnetz im ganzen Kreisgebiet ausgebaut. Von Etappe zu Etappe wurde der Güter- und Personenverkehr verbessert, bis zum Ausbruch des ersten Weltkrieges große finanzielle Schwierigkeiten das Unternehmen ernstlich in Gefahr brachten. Jedoch schon wenige Jahre nach dem Kriege wurde unter Hinzuziehung von Kreis-, Stadt- und Landgemeinden die Dürener Kreisbahnbetriebsgesellschaft m.b.H. gegründet. Dadurch erhielt der Kreis Düren auf die Betriebsführung und die bauliche Entwicklung der Bahn einen großen Einfluß. Im Jahre 1938 konnte erstmalig auf dem Streckenabschnitt Distelrath - Nörvenich - Zülpich - Embken der Personenverkehr vom Güterverkehr getrennt werden. Der Ausbruch des zweiten Weltkrieges brachte nach einer vorher immer mehr ansteigenden Kurve der Beförderungsziffern erhebliche Rückschläge, die sich im Kriegsgeschehen bis 1945 durch empfindliche Kriegsschäden bis zum vollkommenen Erliegen sämtlicher Verkehrsverbindungen auswirkten.



Foto: Peter Boehm / Sammlung Verkehrsbild Axel Reuther Raderthalgürtel 7, D 50968 Köln
24.4.60, Dürener Kreisbahn DKB, bei Distelrath, Tw 8


Nach der Kapitulation begann man sofort wieder mit dem Ausbau der Verbindungen. Infolge Zerstörung von einigen Brückenbauwerken stießen die Arbeiten auf große Schwierigkeiten. In der Nähe der Blockstelle Gürzenich wurde durch das Entgegenkommen der Reichsbahnbetriebsdirektion Köln ein provisorischer Gleisanschluß der Kreisbahn an das Reichsbahnnetz gebaut. Inzwischen konnte auf dem Streckenabschnitt Distelrath - Nörvenich wieder der elektrische Betrieb ausgenommen werden, so daß die Straßenbahn wieder bis in das Stadtzentrum fahren kann. Es folgten die Strecke Rurbrücke - Rölsdorf - Lendersdorf, die ebenfalls in nächster Zeit bis zur Weierstraße durchgeführt werden soll. Lediglich die Außenstrecke Kreuzau - Düren liegt noch vollständig brach, jedoch konnte die Kreisbahn einen planmäßigen Omnibusverkehr einrichten. In Kürze soll eine Anzahl moderner Omnibusse für diesen Schienenersatzverkehr und für die innerstädtischen Verkehrsbedürfnisse eingesetzt werden.

So wurde im Laufe von vier Jahrzehnten die Dürener Kreisbahn und ihre Einrichtungen zu einem außerordentlich wichtigen Bestandteil des öffentlichen Lebens im gesamten Kreisgebiet. Am Tage ihres Betriebsjubiläums können 48 Belegschaftsmitglieder gleichfalls auf eine 40 - jährige Tätigkeit bei der Kreisbahn zurückblicken.


© Copyright 2000 wisoveg.de

Zur Homepage